Ramsau am Dachstein
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Coronavirus

CoV: Ramsau verordnet sich Gemeinde-Quarantäne

Der Tourismusort Ramsau am Dachstein im Bezirk Liezen ergreift im Wettlauf gegen die Ausbreitung des Coronavirus Maßnahmen, die einen Schritt weiter gehen: Ramsau riegelt sich so gut es geht selbst ab.

Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie ist am Wochenende im Eilverfahren der gesetzliche Rahmen für jene Maßnahmen geschaffen worden, die dafür sorgen sollen, dass in Österreich das soziale Leben auf das unerlässliche Minimum beschränkt wird. Seit Mitternacht gelten etwa landesweit verschärfte Ausgangsbeschränkungen – mehr dazu in CoV: Österreich im Minimalbetrieb und in Beschränkungen in Kraft (news.ORF.at).

Gäste sollen draußen bleiben

In Haus im Ennstal wurde eine Frau positiv auf das Coronavirus gestetet – und darauf habe das gut 14 Kilometer entfernte Ramsau am Dachstein reagiert, sagte der Bürgermeister von Ramsau am Dachstein, Ernst Fischbacher.

„Wir haben bei uns noch keinen getesteten Fall in der Gemeinde, wir haben eine Familie, die ist aktuell in Quarantäne. Diese Maßnahmen sind nicht gedacht, um die Gemeinde einzusperren, sondern die vielen Gäste, die doch noch unterwegs sind, auszusperren. Wir haben schon einen wirtschaftlichen Schaden erlitten, indem wir alle Tourismusbetriebe zugesperrt haben, und somit wollen wir verhindern, dass sich dieses Coronavirus wirklich explosionsartig bei uns in der Gemeinde ausbreitet“, so Fischbacher.

Zwei Männer an einer Straßensperre in Ramsau
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„Noch niemand positiv – und das soll auch so bleiben“

In Ramsau gibt es damit Einfahrts- und Ausfahrtskontrollen: „Es kann jeder zur Arbeit fahren, der öffentliche Verkehr läuft trotzdem noch, auch die Versorgungen sind gewährleistet, es ist nur eines nicht mehr gewährleistet, dass Gäste zu uns kommen. Es gibt noch einige Tests, die ausständig sind, und bis jetzt ist niemand positiv getestet, und das sollte für unsere Bevölkerung auch so bleiben“, so der Bürgermeister.

Im öffentlichen Leben ist laut Fischbacher vorgesehen, dass sich nicht mehr als zehn Leute gleichzeitig in einem Kaufgeschäft aufhalten sollen, in kleineren Geschäften und Trafiken maximal ein bis zwei Personen. Generell sollte man Kontakte vermeiden, appellierte der Bürgermeister.

„Wollen zeitlichen Vorsprung haben“

Am Sonntag habe der Krisenstab der Gemeinde getagt, so der Bürgermeister, mit der örtlichen Gesundheitspolizei und dem Gemeindearzt sei der Plan zur Gemeindequarantäne ausgearbeitet worden: „Außerdem wollen wir einen zeitlichen Vorsprung haben, weil in Summe wird das wahrscheinlich über ganz Österreich kommen, und wir wollen vorausgehen, indem wir wirklich den zeitlichen Vorsprung haben, indem wir das wirklich so weit machen, dass wir jetzt schon Maßnahmen treffen, die ohnehin kommen werden.“