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Coronavirus

Apotheken bitten, Hamsterkäufe einzustellen

Von den steirischen Apotheken heißt es in der Coronakrise, dass die Versorgung grundsätzlich gewährleistet sei. Die Apotheker appellieren aber, die Hamsterkäufe einzustellen – nur so könne man Engpässe auch künftig vermeiden.

Apotheken in Österreich haben eine gesetzliche Offenhaltepflicht – niemand müsse daher Angst haben, dass Apotheken zusperren, beruhigt der steirische Apothekerkammerpräsident Gerhard Kobinger.

„Alle kommen dran“

Um innerhalb der Apotheken aber auch einen reibungslosen Ablauf garantieren zu können, seien einige Regeln einzuhalten, mahnt Kobinger: „Gehen Sie nicht krank in die Apotheke. Beachten Sie die meistens kontrollierten Zugänge. Es sollten nie mehr als drei oder vier Personen in der Apotheke drinnen sein. Wenn es mehr sind, bitte draußen warten – alle kommen dran.“

In den Apotheken selbst habe man teilweise Plexiglasscheiben zwischen Personal und Kunden aufgestellt. In Apotheken, wo es der Personalstand zulässt, habe man auch zwei Teams gebildet, die getrennt voneinander vormittags bzw. nachmittags arbeiten – in diesen Fällen werden die Apotheken zu Mittag eine Stunde geschlossen, um vor dem Teamwechsel zu desinfizieren.

Hamsterkäufe können für Lieferprobleme sorgen

Vorräte an Medikamenten müsse man sich nicht zulegen. Vor allem auch, um keine Engpässe zu verursachen, sagt Kobinger: „Wir sind ausreichend bevorratet. Wir haben Nachschub. Wir können den Bedarf befriedigen. Aber wenn sich jeder einen Sechsmonatsvorrat nach Hause legt, dann haben wir Lieferprobleme.“

Neue Wege für Verschreibung angedacht

Angedacht sei derzeit außerdem, die Möglichkeit zu schaffen, dass Ärzte den Patienten über e-Medikation, also papierlos, Medikamente verschreiben können, diese dann von jungen, gesunden Menschen im Namen der älteren oder kranken in den Apotheken geholt und den Patienten gebracht werden. So könnten unnötige Besuche in Apotheken und Arztpraxen vermieden werden. Wann das System zum Einsatz kommt, ist noch nicht klar – die technische Umsetzung in den Apotheken dafür gebe es noch nicht, so Kobinger, der hofft, dass bis Ende dieser oder Anfang nächster Woche so weit ist.

Nicht dringende Arztbesuche verschieben

Angesichts der Situation mit dem Coronavirus in Österreich empfiehlt die Ärztekammer, nicht dringend notwendige Arztbesuche zu verschieben. Außerdem sollen Patientinnen und Patienten nur mit Voranmeldung in die Praxen kommen – mehr dazu in Nicht dringende Praxisbesuche verschieben (news.ORF.at).