Labor
APA/Hans Punz
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Coronavirus

Neuer CoV-Schnelltest an Med-Uni in Aussicht

Das Hygieneinstitut der Med Uni Graz ist steiermarkweit die einzige Stelle, die Tests auf Coronaviren durchführt. Jetzt hat es einen neuen Schnelltest in Aussicht – automatisch und in kürzerer Zeit könnten damit mehr als 1.000 Tests pro Tag durchgeführt werden.

1.132 bestätigte Fälle einer Infektion mit SARS-CoV-2 listet das Gesundheitsministeriums aktuell (Stand Dienstag 8.00 Uhr), die Steiermark verzeichnet 145 bestätigte Erkrankungen. Die Zahl der gesichert auf Covid-19 zurückzuführenden Todesfälle liege weiterhin bei drei, einer davon in der Steiermark – mehr dazu in CoV: Steirerin gestorben –, jene der genesenen Personen bei acht.

Bis Dienstag, 8.00 Uhr, wurden österreichweit 10.278 Testungen durchgeführt. An der Med-Uni Graz wurden zu Beginn des Corona-Ausbruchs noch einige Dutzend Tests am Tag durchgeführt, jetzt sind es bis zu 300 täglich. „Aus ganz unterschiedlichen Bereichen, aus dem stationären Bereich oder aus den Bereichen, wo das Rote Kreuz Patienten beprobt, also bei jenen Rachenabstriche abnimmt, die in Heimquarantäne sind und unter Verdacht stehen, sich infiziert zu haben“, sagt der Vorstand des Forschungsinstituts für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin, Ivo Steinmetz.

Weniger Personal nötig

Neun Mitarbeiter arbeiten derzeit im Testlabor – viele Schritte müssten manuell getätigt werden, ein Test dauert etwa vier Stunden. Der Bedarf an Tests steigt täglich, und jetzt gibt es einen Lichtblick – sogenannte automatisierte Tests: Sie sollen auch an der Med-Uni Graz bald im Einsatz sein, so Steinmetz. „Automatisierte Tests – das bezeichnet im Grunde genommen das gleiche Verfahren, aber mit weniger manuellen Schritten. Das läuft dann in einem Gerät komplett automatisiert ab und bedeutet einfach, dass wir weniger Personal dafür einsetzen müssen“, erklärte Steinmetz.

Drei Mal so viele Tests wie bisher

Das Gerät – man könne es sich wie einen großen Kühlschrank vorstellen, so Steinmetz – stehe bereits im Labor und werde für Hepatitis- oder HIV-Nachweise verwendet; eine Firma hat nun ein spezielles Programm entwickelt, um auf diesem Gerät auch Tests auf Coronaviren durchführen zu können.

Die Software habe man bereits installiert – es fehle vereinfacht gesagt noch die Genehmigung für das Verfahren, mit dem ein Vielfaches an Tests gemacht werden kann als bisher: „Wenn wir das automatisierte Verfahren haben, dann redet man von einem dreistelligen Bereich, dann sind 1.000 oder auch deutlich darüber hinaus Tests pro Tag möglich“, so Steinmetz – das wären drei Mal so viele wie derzeit. Laut Steinmetz könnten die neuen automatisierten Schnelltests in Kürze eingesetzt werden.