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Coronavirus

CoV: Voestalpine prüft Werksschließungen

Die voestalpine prüft, welche Werke aufgrund des Coronavirus geschlossen werden müssen. Magna Steyr, ADA und Anton Paar stellten die Produktion bereits ein, Knapp, AVL und AT&S arbeiten mit Sicherheitsvorkehrungen und Homeoffice weiter.

Bei der voestalpine, die auch in der Steiermark mehrere große Werke u.a. in Donawitz und Kapfenberg führt, wurde dort, „wo es der laufende Betrieb erlaubt“, Arbeit von zu Hause aus eingeführt, hieß es am Dienstag – die Möglichkeit soll auch in den kommenden Tagen über alle Gesellschaften noch weiter verstärkt werden.

„Gesundheit und Hygiene haben höchste Priorität“

Die voestalpine umfasse „aber auch zahlreiche Bereiche, die nicht ohne anwesendes Personal auskommen. Derzeit wird geprüft, welche Produktionsbereiche unter Berücksichtigung aller gesetzlichen Vorgaben weitergeführt werden können, welche stark reduziert werden oder gänzlich heruntergefahren werden müssen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der Produktion, in der Instandhaltung und anderen betriebskritischen Bereichen tätig sind, werden bis auf weiteres vor Ort im Einsatz sein. Sicherheits- bzw. Schutzmaßnahmen in Bezug auf Gesundheit und Hygiene haben dabei höchste Priorität.“

Anton Paar, ADA und Magna stellten Produktion ein

Der Messtechnik-Hersteller Anton Paar aus Graz stellte schon am Montag seine Produktion ein und entschuldigt sich auf seiner Website bei Kunden für dadurch entstehende Lieferverzögerungen: „Das Leben und die Gesundheit aller ist die derzeit wichtigste Aufgabe.“ Warenlieferungen seien aber weiterhin möglich.

Der oststeirische Möbelhersteller ADA hat seine Werke ebenfalls geschlossen, „um damit das Risiko einer Infizierung und Erkrankung zu senken und auch zukünftig eine verantwortungsvolle Produktion zu gewährleisten“, wie es in einer Aussendung heißt.

Auch Magna-Steyr hat auf die CoV-Krise reagiert: Das Werk in Graz wurde bis zum 30. März geschlossen. 6.000 Mitarbeiter sind davon betroffen; wie es weitergeht, hängt von den weiteren Entwicklungen ab – mehr dazu in Magna schließt Grazer Werk bis 30. März.

Keine Reisen bei Knapp und AVL List

Die Mitarbeiter des Logistikers Knapp AG oder auch der Grazer AVL haben indessen ihre Reisen gänzlich eingestellt – komplett zum Erliegen komme die Arbeit allerdings nicht: In China laufe die Autoindustrie gerade wieder an, hieß es beim Antriebsstrangentwickler. Es wurden allerdings verstärkte Hygiene- und andere Maßnahmen eingeführt.

Maskenpflicht bei AT&S

Bei AT&S in Leoben-Hinterberg wurde auf Basis der Erfahrungen in China eine Maskenpflicht am Betriebsgelände eingeführt, Home Office ausgeweitet, der Kantinenbetrieb eingeschränkt und die Dienstreisetätigkeit ebenfalls gestoppt. Von den 1.365 Mitarbeitern an den Standorten Leoben und Fehring sind 620 „White Colour“, also Büromitarbeiter, von diesen ist die Hälfte in Home Office.

Andritz-Gruppe: Nötige Schritte im Bedarfsfall

Die Andritz-Gruppe mit Hauptsitz in Graz sagte am Dienstag auf Nachfrage, dass man für die Mitarbeiter umfangreiche Schutzmaßnahmen getroffen habe, „die unsere Mitarbeiter vor Infektionen bestmöglich schützen sollen“. Dazu zählen laufende Desinfektionen von Büros und Arbeitseinrichtungen, Desinfektionsmittel in allen Stockwerken und Toiletten, flexible Homeoffice-Regelungen inklusive Implementierung von Sub-Teams je Verantwortungsbereich sowie Vermeidung sämtlicher Dienstreisen. Man müsse aber auch den Verpflichtungen gegenüber den Kunden nachkommen: „Wir prüfen daher ständig die Entwicklungen auf unseren Absatz- und Zuliefermärkten und werden im Bedarfsfall die notwendigen Schritte setzen. Das gilt für alle Andritz-Standorte weltweit“, informierte ein Sprecher.

Kampf gegen Krise auf dem Arbeitsmarkt

Die Coronavirus-Epidemie und die Maßnahmen dagegen betreffen inzwischen praktisch alle Unternehmen – von klein bis ganz groß. Standorte werden vorübergehend geschlossen, die Wintersaison im Tourismus ist Wochen vor Ostern zu Ende. Am Montag verzeichnete das Arbeitsmarktservice (AMS) einen Rekord an Arbeitslosenanträgen. Kurzarbeit soll Jobs retten, die Regierung verspricht Hilfe für Unternehmen – mehr dazu in Rekord bei AMS-Meldungen (news.ORF.at).