Airlines, die ihr Flugangebot auf quasi null reduziert haben, Grenzen, die dicht sind: Der Grazer Flughafen hat auf Notbetrieb umgestellt, um Flüge von Einsatzhubschraubern zu gewährleisten.
So gut wie alles geschlossen
Sonst steht das Leben am Flughafen Graz Thalerhof praktisch still. „Es ist die Gastronomie geschlossen, es hat der Duty Free-Shop schon geschlossen, es ist die VIP-Lounge geschlossen, es sind natürlich auch die Geschäfte in der Halle geschlossen“, schilderte Flughafendirektor Gerhard Widmann – lediglich ein Lebensmittelgeschäft bleibt offen.
„Hoffe, dass wir diese Krise meistern werden“
Flugverkehr findet praktisch keiner mehr statt, vor allem das Aus der AUA-Flüge trifft den Flughafen Graz hart: „Mitte Februar hat es begonnen, und wir haben jetzt schon 160 bis 170 Flüge verloren. Aber das ist noch nicht das Dramatische. Von der wirtschaftlichen Seite dramatisch ist, dass jetzt im März und in weiterer Folge im April über 1.100 Flüge von Graz aus gecancelt sind. Das ist eine große Anzahl, ich hoffe, dass wir diese schwierige Situation, diese schwierige Krise trotzdem letztlich gut meistern werden“, so Widmann.
Kurzarbeit in Ausarbeitung
Für die Mitarbeiter werden jetzt Kurzarbeitsmodelle ausgearbeitet, so Widmann: „Wir brauchen sie auch dann, wenn es wieder aufwärts geht, sodass wir hier alle Möglichkeiten ausschöpfen, um unsere hervorragenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter natürlich im Unternehmen zu behalten.“ Wie hoch der Schaden für den Flughafen Graz durch die Flugausfälle ist, sei derzeit noch nicht abschätzbar.
Luftfracht eingebrochen
Neben dem Passagierverkehr ist auch das zweite große Standbein des Flughafens Graz Thalerhof komplett eingebrochen: die Luftfracht. „Die Schweiz hat zugemacht, die Grenzen sind geschlossen worden. Und mir ist auch klar, dass Fluglinien wie die AUA oder die Lufthansa entsprechend ihr Flugprogramm einschränken müssen“, sagte Widmann.
Einsatzhubschrauber müssen landen
Der Notbetrieb müsse aber unter allen Umständen aufrecht erhalten werden, sagte der Direktor, denn „wir haben bei uns den ÖAMTC-Notarzthubschrauber, wir haben den Polizeihubschrauber. Also keine Frage, dieser Betrieb wird aufrechterhalten, damit Landungen stattfinden können. Und wir werden auch sicher diesen minimalen Betrieb aufrecht erhalten.“
Flughafen Wien: Regulärbetrieb vor Schließung
Nach der Ankündigung von AUA und Laudamotion, wegen des Coronavirus vorerst keine Linienflüge mehr durchzuführen, steht der Flughafen Wien-Schwechat vor der Schließung des Regulärbetriebs. Auch hier ist ein Art Notbetrieb geplant, etwa für Rückholaktionen – mehr dazu in Flughafen: Regulärbetrieb vor Schließung (noe.ORF.at).