Traktor auf dem Acker
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Landwirtschaft

CoV: Landwirte arbeiten auf Hochtouren

Die Aussaat in der Steiermark läuft derzeit, auch die erste Ernte aus Gewächshäusern ist bereits im Gang. In und aufgrund der Coronakrise arbeiten die steirischen Landwirte derzeit noch mehr als sonst auf Hochtouren.

Die Böden sind staubtrocken, auch in Premstätten, wo derzeit schon angebaut wird: Am Dienstag wurden dort Erdäpfel angebaut, am Mittwoch Radieschen gesät, und es wurde Salat gepflanzt – der knackige Grazer Krauthäuptl etwa mit seinem typischen roten Blattrand.

70.000 Pflanzen pro Hektar kommen in die Erde. Mitte April soll der erste Freilandsalat geerntet werden. Das Grazer Becken ist eines der Hauptanbaugebiete von Freilandgemüse, nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Situation arbeiten die steirischen Bauern auf Hochtouren.

„Sind uns der Verantwortung bewusst“

„Die bäuerlichen Familienbetriebe, wie wir einer sind, sind sich der Verantwortung bewusst, dass wir die Lebensmittelsicherheit gewährleisten. Die vielen Familienbetriebe und Direktversorger pflanzen derzeit besonders viel. Wir pflanzen derzeit wöchentlich, wir werden bis zur 36. Kalenderwoche säen, und wir sind voll im Saft, was das Anpflanzen, aber auch was das Ernten betrifft“, sagt Landwirt Markus Hillebrand.

Die Bodentemperatur ist für den Anbau ideal, der Trockenheit steuert man etwa in Premstätten mit einem Brunnennetz im Freiland gegen – wenn nötig wird bewässert. Generell erfolgt die erste Ernte heuer wieder ein wenig früher als in anderen Jahren.

Salat
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Frische Vitamine am laufenden Band

Während auf den Feldern gerade auf Hochdruck angepflanzt wird, kann man im Folientunnel bereits ernten: Salat und Radieschen, frische Vitamine, die ja in diesen Zeiten besonders wichtig sind. „Wir können die Bevölkerung mit frischen Vitaminen versorgen. Es kommt beim Gemüse immer wieder was Neues. Es ist wichtiger denn je, frische Vitamine an die Menschen zu bringen. Daran arbeiten wir tagtäglich mit Hochtouren“, so der Landwirt.

Online-Plattform soll Arbeitskräfte sichern

Wegen der Grenzschließungen dürfen allerdings Saison-Arbeitskräfte nicht mehr einreisen – eine neue Online-Plattform der Landwirtschaftskammer in Zusammenarbeit mit dem Maschinenring soll den Bauern nun helfen, Arbeitskräfte zu finden. Auf der Website der Landwirtschaftskammer können landwirtschaftliche Betriebe einfach ihren Arbeitskräftebedarf anmelden und auch nicht voll ausgelastete Mitarbeiter anderen Betrieben verfügbar machen. Einzelpersonen wie beispielsweise Studenten, zukünftige Hofübernehmer, Bäuerinnen und Bauern oder Personen mit entsprechendem Interesse können ihre Arbeitskraft ebenfalls online zur Verfügung stellen.

Betrieb auf Grazer Bauernmarkt fast normal

Auf dem Bauernmarkt in Graz-Eggenberg hat am Mittwoch annähernd so viel Betrieb geherrscht wie in den vergangenen Wochen. Gähnende Leere herrschte dagegen in einem Einkaufszentrum, in dem nur wenige Geschäfte geöffnet haben – mehr dazu in Betrieb auf Grazer Bauernmarkt fast normal.