Ein Fußball mit Mund-Nasenschutzmaske
GEPA pictures/ Christian Walgram
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Coronavirus

Fußball: „Geisterspiele“ möglich

Sportminister Werner Kogler (Grüne) hat am Mittwoch Lockerungen der Coronavirus-Maßnahmen im Bereich des Hochleistungs- und Breitensports in Aussicht gestellt. Demnach sollen in der Fußball-Bundesliga nun auch „Geisterspiele“ möglich sein.

Erstmals seit vier Wochen öffneten am Dienstag unter strengen Auflagen kleinere Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärkte wieder. Die Wirtschaftskammer fordert nun eine rasche Öffnung für alle, und zwar früher als geplant – mehr dazu in Geschäfte öffnen unter strengen Auflagen – und in Schlangen vor Grazer Bau- und Gartencentern.

Am Mittwoch hat nun Sportminister Werner Kogler Lockerungen der Coronavirus-Maßnahmen auch im Bereich des Hochleistungs- und Breitensports in Aussicht gestellt. Einzelsportarten werden dabei bevorzugt, Mannschafts- und Kampfsportarten müssen sich noch längere Zeit gedulden – mehr dazu in Lockerungen für Top- wie Hobbysportler (sport.ORF.at).

Amateur-Bewerbe abgebrochen

Davon ausgenommen ist nur der Profifußball: Demnach sollen ausschließlich in der Fußball-Bundesliga „Geisterspiele“ ohne Zuschauer möglich sein. Alle Spieler und Betreuer der Mannschaften müssten davor allerdings einen Coronavirus-Test absolvieren. Mit Kleingruppentraining wie in der deutschen Bundesliga können die Fußballclubs „sofort beginnen“; wichtig dabei sei, dass „immer die gleichen Sportler miteinander trainieren“.

Am Nachmittag tagte per Videokonferenz das Präsidium des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB), um über eine Fortsetzung des Spielbetriebs zu diskutieren: Dabei wurde der Abbruch aller Meisterschaften von der Regionalliga bis hinunter zur 1. Klasse beschlossen – mehr dazu in Grünes Licht für Topligen und Cup (sport.ORF.at). Am Donnerstag tagt dann die Fußball-Bundesliga, und dort sieht die Sache schon wieder etwas komplexer aus – mehr dazu in Viele offene Fragen für ÖFB und Bundesliga (sport.ORF.at).

Manche wollen „Geisterspiele“, andere nicht

Vor allem in der Bundesliga hoffe man, dass die Saison mit Spielen vor leeren Rängen beendet werden kann, sagt etwa Hartberg-Trainer Markus Schopp: „Es wäre toll, wenn wir die Möglichkeit bekommen, im Rahmen von ‚Geisterspielen‘ die Saison zu Ende zu spielen“, so Schopp. Auch bei Sturm Graz spricht man sich für „Geisterspiele“ aus – das hat paradoxerweise vor allem wirtschaftliche Gründe, da es auch um viel Geld aus dem Fernsehvertrag geht.

Anders sieht das in der zweiten Liga aus – da spielen Fernsehgelder keine große Rolle, und so hält sich die Freude über mögliche „Geisterspiele“ ziemlich in Grenzen – etwa bei GAK-Manager Matthias Dielacher: „‚Geisterspiele‘ sind für Vereine wie den GAK eine absolute Katastrophe, weil wir vorrangig von den Zuschauern, den Fans leben. Tickets und Merchandising sind unsere Einnahmequellen.“

Gewissheit wird erhofft

Aber ganz egal, ob mit „Geisterspielen“ oder einem vorzeitigen Ende der Meisterschaft, wirtschaftlich werde die nächste Zeit auf jeden Fall eine große Herausforderung, so KSV-Präsident Erwin Fuchs: „Von der finanziellen Seite her wird es für uns ganz eng, weil ja auch die Sponsoren warten und keine Zusagen machen. Der eine oder andere ist uns auch schon ausgestiegen.“ Wichtig ist aber allen steirischen Klubs im Moment, dass sie jetzt endlich Gewissheit bekommen, wie es für sie weitergeht.