Gastgarten leer
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Wirtschaft

Wirte fordern konkrete CoV-Richtlinien

Ab Mitte Mai sollen Gaststätten schrittweise wieder öffnen dürfen. Dabei scheint aber noch vieles unklar zu sein, denn die steirischen Wirte fordern von der Regierung konkrete Richtlinien im Umgang mit dem Coronavirus.

Seit Ausbruch der Coronavirus-Krise haben in Österreich sämtliche Restaurants, Cafes und Gasthäuser geschlossen, schon davor kämpften sie mit Stornos – mehr dazu auch in Gastronomie kämpft mit Stornos (11.3.2020).

Umsatzeinbußen noch nicht abschätzbar

Die rund 6.500 steirischen Wirte, Kaffeehaus- und Restaurantbesitzer kämpfen daher sprichwörtlich um das nackte Überleben, sagt Klaus Friedl, Sprecher der Gastwirte in der Wirtschaftskammer Steiermark: „Das Problem wird sein, dass nach der Öffnung das Geschäft nicht anspringen wird wie davor. Wir werden mit starken Umsatzeinbußen rechnen müssen“, wobei die Einbußen derzeit noch nicht abschätzbar seien.

Unsicherheit bei Öffnungszeiten

Umso wichtiger sei es, einen konkreten Fahrplan der Regierung über das weitere Vorgehen zu haben. Noch weitgehend unklar ist laut Friedl etwa die Regelung der Öffnungszeiten: „Die Öffnungszeiten sind am wichtigsten für uns, weil wir diverse Geschäftsfelder haben, wo am meisten los ist – am Abend, wenn die lauen Sommernächte sind, wo jeder im Freien sitzen möchte, wenn wir da nicht öffnen dürften, wäre das für manche Betriebe eine Katastrophe.“

Abstandsregeln schwer einzuhalten

Auch die einzuhaltenden Abstandsregeln bereiten den Gastwirten Kopfschmerzen. Abgesehen von den Umsatzeinbußen, die damit einhergehen, wenn nur jeder zweite Tisch besetzt werden kann, sieht Elisabeth Hassler-Leben vom Gasthaus Tomahan in Friesach auch Probleme in der Praxis auf sich zukommen. „Abstand ist einfach nicht möglich. Ich kann einem Gast das Essen nicht hinstellen, ohne dass er sich wegdrehen müsste. Der Personalaufwand wäre natürlich ungleich höher, wenn nur jeder zweite Tisch benutzt werden dürfte“, so die Gastwirtin, die zuletzt 20 ihrer 22 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken musste.

Genaue Richtlinien gefordert

Auch der Grazer Gastronom Franz Grossauer hat derzeit 450 seiner 600 Mitarbeiter zur Kurzarbeit angemeldet und sieht selbst nach der Wiedereröffnung schwierige Zeiten auf sich zukommen: „Wir können die Hälfte der Plätze nur benützen, wir sollten die Restaurants am Abend nicht aufsperren – das wird ein ganz schwieriges Thema werden. Jeder Gastwirt hat Verbindlichkeiten, die neuesten Geräte angeschafft, und dann muss man mit der Hälfte des Umsatzes arbeiten.“

Steiermarkweit werden in der Gastroszene daher zahlreiche Pleiten befürchtet, weshalb sich die Wirtschaftskammer Finanzspritzen von der Bundesregierung erhofft.