Onlinehandel Symbolbild
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Wirtschaft

Krise lässt steirischen Online-Handel florieren

Der „Shut-Down“ vieler Geschäfte im Zuge der Coronavirus-Krise hat dem steirischen Onlinehandel Rückenwind verliehen. Bei einigen Anbietern hat sich der Umsatz im Onlineverkauf seit Mitte März vervielfacht.

In Ermangelung an Alternativen haben viele Konsumenten in den vergangenen Wochen online zugeschlagen und zwar auch bei steirischen Unternehmern, bei denen sie auch sonst gerne einkaufen. Besonders gefragt war etwa Fleisch – beim Online-Shop für Almo-Fleisch in Kaindorf haben sich die Umsätze seit dem „Shut-down“ verdoppelt.

Doppelter Umsatz im Online-Buchhandel

Auch Spielzeug und Bücher wurden zuletzt besonders häufig online bestellt. Dementsprechend verdoppelt hat sich der Online-Umsatz bei der Gleisdorfer Buchhandlung Plautz, sagt Geschäftsführer Claus Schwarz: „Wir waren in der glücklichen Lage, alle Mitarbeiter zu halten, keine Kündigungen vorzunehmen und unsere Buchhändlerinnen waren gut damit beschäftigt, die Online-Bestellungen zu bearbeiten und auszuliefern – wir haben die Kassenfrau zur Verpackerin umgetauscht und so weiter.“

Online-Verkauf spielte Verluste wieder ein

Das Personal halten konnte man wegen des florierenden Online-Handels auch beim Spielzeugmarkt Gungl in Hofstätten an der Raab, sagt Chef Gottfried Gungl: „In dieser Zeit war für uns der Online-Shop als solches sehr sehr wichtig. Er hat uns die Chance gegeben, diesen Umsatzverlust, den wir stationär natürlich abgeben mussten, online zu lukrieren. Wir haben den Online-Umsatz drei- bis fünfmal erhöhen können.“

Firmengebäude Niceshops
ORF
Der größte steirische Online-Anbieter musste auf Grund der hohen Nachfrage sogar neue Mitarbeiter einstellen.

Beim Grazer Kaufhaus Kastner und Öhler sei die Nachfrage im Online-Shop sogar so stark gestiegen, dass man teilweise mit dem Abarbeiten der Aufträge gar nicht nachgekommen sei – inzwischen sei der Rückstau aber aufgearbeitet, heißt es.

Große Nachfrage erforderte neue Mitarbeiter

Auch beim größten steirischen Onlineshop Niceshops in Paldau bei Feldbach haben sich die Bestellungen in kürzester Zeit mehr als verdreifacht, innerhalb der letzten Wochen habe man deshalb sogar 70 neue Mitarbeiter aufnehmen müssen, sagt Geschäftsführer Roland Fink.

Besonders gestiegen sei die Nachfrage nach regionalen Produkten: „Bei den regionalen Produkten ist es ja so, dass wir sehr viele Produkte bei den regionalen Bauern holen und da ist es so, dass wir das Volumen beinahe verachtfacht haben und das ist natürlich auch eine Herausforderung, weil die sind auch teilweise kleine Lieferanten.“ Gestiegen seien bei Niceshops auch die Bestellungen aus Nachbarländern wie Deutschland oder Italien.

Auch die steirischen Gärtnereien haben in den vergangenen Wochen auf den Online-Handel gesetzt – mehr dazu in Gärtnereien: Kurzarbeit und Lieferservice(1.4.2020).