Gericht Leoben
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Chronik

Ein Monat Haft für 43-jährigen Obersteirer

Ein 43-Jähriger aus dem Murtal stand am Dienstag in Leoben vor Gericht: Dem Mann wurde vorgeworfen, eine Internet-Bekanntschaft bei sich eingesperrt, bedroht und vergewaltigt zu haben. Er wurde zu einem Monat Haft verurteilt.

Der Obersteirer soll die Frau im Internet auf einer Spieleplattform kennengelernt haben. Bei einem realen Treffen soll die Bekanntschaft im Oktober des Vorjahres aus Deutschland in die Steiermark gekommen sein.

Auto fahruntüchtig gemacht

Dabei soll der Mann die Frau widerrechtlich gefangen gehalten und ihr die persönliche Freiheit entzogen haben, indem er sie zehn Tage lang nicht aus seiner Wohnung gelassen, sämtliche Türen verschlossen und den Schlüssel bei sich behalten habe; zudem soll er das Auto der Frau fahruntüchtig gemacht haben. Bei gemeinsamen Spaziergängen soll er sie fest an der Hand gehalten haben, damit sie nicht weglaufen kann.

Drohung nach Fluchtversuch

Durch Vorhalten einer Schreckschusspistole und eines Springmessers habe er sie zum Bleiben genötigt, auch mit den Worten, er habe sein eigenes Gesetz, falls sie zu flüchten versuche oder Polizisten rufe, seien sowohl diese als auch die Bekannte tot. Als die Frau einen Fluchtversuch wagte, soll er gedroht haben, sie umzubringen; im Zuge einer weiteren Auseinandersetzung soll es auch zu einer Vergewaltigung gekommen sein – mehr dazu in Internetbekanntschaft tagelang festgehalten (13.10.2019).

Urteil sofort angenommen

Der Mann musste sich am Dienstag vor einem Schöffengericht in Leoben verantworten – ihm wurden unter anderem schwere Nötigung, Vergewaltigung, Freiheitsentziehung und Körperverletzung zur Last gelegt. Verurteilt wurde er schließlich wegen leichter Körperverletzung. Alle anderen Vorwürfe ließen sich nicht beweisen. Der 43-Jährige nahm das Urteil von einem Monat unbedingter Haft sofort an. Der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.