Vor 20 Jahren sind so viele Reisepässe ausgestellt worden, wie nie zu vor. Grund dafür war eine drohende Gebührenerhöhung. Damit laufen alle zehn Jahre viele Pässe ab und müssen neu ausgestellt werden, so auch heuer – mehr dazu in „Superpassjahr“ für 2020 erwartet (2.12.2019).
Passantrag nach Terminvereinbarung
Auf Grund des Coronavirus ist die Reisefreiheit zwar stark eingeschränkt, dennoch rechnen die Behörden in diesem Jahr mit einer regelrechten Flut an Passanträgen, sagt Ingrid Bardeau, Leiterin des BürgerInnenamtes in Graz, wo zu Spitzenzeiten bis zu 300 Pässe pro Tag ausgestellt werden: „Weil wir merken, dass den Bürgerinnen und Bürgern einfach ein gültiges Reisedokument doch recht wichtig ist, auch wenn sie derzeit nicht verreisen können.“
Derzeit sei man mit dem Ausstellen von Reisepässen sechs Wochen in Verzug, sagt Bardeau. Dennoch könne man, wenn die Passämter am 15. Mai wieder öffnen, nicht alle Anträge auf einmal entgegennehmen: „Eines ist sicher, wir werden, wenn es wieder los geht, sukkzessive nur mit Terminvereinbarungen starten, damit wir die Abstandsregelungen und die sonstigen Maßnahmen einhalten können.“
Lange Wartezeiten vorprogrammiert
Die Antragsteller müssen daher mit langen Wartezeiten rechnen: "Wir rechnen schon damit, dass dann keine so zeitnahen Termine vereinbart werden können, wie es in den letzten Jahren der Fall war. Wir können aber ehrlich gesagt nicht wirklich abschätzen, wie sich das Kundenverhalten entwickeln wird. Es könnte auch sein, dass viele Menschen auf den Herbst, oder überhaupt auf das nächste Jahr warten und wir dann den großen Run erst im nächsten Jahr haben.
Bis zur Öffnung der Passämter werden Reisepässe auch weiterhin nur im Notfall ausgestellt, sagt Bardeau: „Zum Beispiel wenn jemand sich bei der Bank ausweisen muss, mit einem aktuell gültigen Identitätsdokument, und der Reisepass schon lange abgelaufen ist.“