Milizsoldaten mit Mundschutz
Offizierstellvertreter Robert G.
Offizierstellvertreter Robert G.
Coronavirus

Milizsoldaten eingerückt

Am Montag hat der Einsatz von österreichweit 2.300 Milizsoldaten begonnen, gut ein Sechstel davon kommt aus der Steiermark. Nach einer Einschulung sollen sie ab Mitte Mai vor allem an den Grenzen eingesetzt werden.

Rund 350 Soldatinnen und Soldaten der Jägerkompanie Deutschlandsberg und der ersten Kompanie des Jägerbataillons Steiermark rückten am Montag in die Kasernen in St. Michael und Straß ein. Der Einberufungsbefehl wurde ihnen bereits Mitte April zugestellt – mehr dazu in Einberufungsbefehle für Milizsoldaten (14.4.2020).

Aufnahme unter strengen Sicherheitsvorschriften

Um das Coronavirus nicht in die beiden steirischen Kasernen einzuschleppen, erfolgte die Aufnahme der Soldaten laut Bundesheer unter strengsten Sicherheitsvorschriften.

Milizsoldat bei Corona Test
Offizierstellvertreter Robert G.

Konkret wurden alle Soldaten in eigens errichteten Untersuchungsschleusen bereits außerhalb der Kasernen überprüft; zudem wurden die Soldaten zeitlich gestaffelt zum Einrücken aufgerufen, um die Ansammlung größerer Gruppen am Einrückungstag zu verhindern. Das übliche Prozedere – medizinischer Check, Ergänzen der Ausrüstung, Ausfassen der Waffen, Einweisung – erfolgte diesmal mit größeren Abständen, wofür die Fahrzeughallen wie geschaffen waren. Die Kaserne selbst wird nur zum Mittagessen betreten.

Ausbildung zur Vorbereitung auf den Einsatz

Alle einberufenen Milizsoldaten werden in den kommenden zwei Wochen auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet und dafür ausgebildet, heißt es seitens des Bundesheeres. Montagabend geht es laut dem Chef des Jägerbataillons 17, Major Georg Pilz, mit Heeres- und Privatbussen auf den Truppenübungsplatz Seetaler Alpe bei Judenburg. Am dortigen Gelände hausen die Milizsoldaten laut Oberleutnant Christian Rath in drei Objekten, in drei Jägerzüge gegliedert.

"Der Gedanke dabei ist, dass die Soldaten so wenig wie möglich untereinander in Berührung kommen sollen. Laut Major Pilz werden die Lehrsäle und Einrichtungen nach jedem Gebrauch desinfiziert. Und bei den Soldaten werde dann täglich Fieber gemessen. In den Unterkunftszimmern für acht Personen werde nur jedes zweite Bett belegt.

Vor allem an Grenzen eingesetzt

Vorgesehen ist der Milizeinsatz für die kommenden drei Monate. Gemeinsam mit 1.500 Grundwehrdienern sollen die Milizsoldaten vor allem an den Grenzen eingesetzt werden. Sollten sich in der Zeit aber die CoV-Fälle wieder stark häufen oder aber auch weiter zurückgehen, sei man beim Bundesheer flexibel genug, den Einsatz anzupassen, so Gerhard Schweiger vom Militärkommando Steiermark.

Entlastung für Grundwehrdiener

Die Milizsoldaten lösen jene Grundwehrdiener ab, deren Einsatz auf Grund der CoV-Krise um zwei Monate verlängert wurde, sagt Schweiger – so könne man für die jungen Menschen nun eine Perspektive und eine Planbarkeit schaffen; immerhin seien für die Grundwehrdiener erhebliche Mehrbelastungen entstanden, so Schweiger.