Durch den „Shut-down“ hatte sich die gewohnte Gesundheitsversorgung in Österreich schlagartig geändert: Der Zugang zu Spitälern und Ärzten war bis vor kurzem nur noch eingeschränkt und unter geänderten Bedingungen, der Besuch von Angehörigen in Pflegeheimen gar nicht mehr möglich. Erst langsam geht der Weg zurück in Richtung Normalität – mehr dazu in Besuch in Pflegeheimen wieder erlaubt (1.5.2020) und in Spitäler: Langsam zurück zu Normalbetrieb (17.4.2020).
Anfragen im Pflegebereich haben sich vervierfacht
Diese Änderungen im Gesundheitswesen führten zu einem schlagartigen Anstieg bei Anfragen bei der steirischen Patienten- und Pflegeombudsschaft, im Bereich Pflege vervierfachten sich die Anfragen sogar. Allein von Mitte März bis Ende April hätten sich 55 Menschen für Beratungsgespräche angemeldet, sagt Patienten- und Pflegeombudsfrau Michaela Wlattnig – im gleichen Zeitraum des Vorjahres seien es 13 gewesen.
Sorge um Angehörige besonders groß
Zusätzlich wurden 20 Beschwerden aus diesem Bereich eingebracht. Besonders groß war die Sorge um Angehörige in Pflegeheimen während des Besuchverbots: „Wie geht es meinen Angehörigen, findet diese Betreuung weiterhin so statt? Auf der anderen Seite: Ist mein Angehöriger im Pflegeheim genügend geschützt, weil es genug Schutzausrüstung gibt und diese auch entsprechend eingesetzt wird? Der andere Themenbereich war: Wann ist endlich wieder ein persönlicher Kontakt möglich?“
Beschwerden wegen verschobener Operationen
Ein weiterer Schwerpunkt bei den Anfragen hat den Spitalsbereich betroffen. Auch hier ist die Zahl binnen weniger Wochen um etwa 50 Prozent auf mehr als 100 angestiegen, so Wlattnig. Dabei ging es vor allem, „um Operationen auf die die Patientinnen und Patienten schon länger gewartet haben, die terminisert waren und die dann abgesagt wurden wegen Covid-19.“
Weiters gab es auch im Spitalsbereich etwas mehr als 100 Beschwerden, denen nachgegangen wurde, wie etwa, dass Patienten zu früh entlassen oder OPs zu kurzfristig verschoben worden seien.