Stadthalle Graz
MCG/Krug
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Coronavirus

Große Verluste für den Messe Congress Graz

Auch wenn Veranstaltungen oder Kongresse durch neue Lockerungen eingeschränkt wieder möglich werden, für Veranstaltungszentren bedeutet die CoV-Krise dennoch massive Verluste: Die Messe Graz etwa spricht von einem Millionenschaden.

Ab 29. Mai sind wieder Kulturveranstaltungen mit 100 Zuschauern erlaubt, ab 1. Juli mit 250 Zuschauern, ab 1. August mit bis zu 500 Zuschauern bzw. 1.000 Zuschauern – eine Genehmigung der Bezirksverwaltungsbehörden vorausgesetzt. Open-Air-Veranstaltungen können ab Juli bereits für 500 Zuschauer angesetzt werden, ab 1. August für 750, mit Sondergenehmigung für 1.250 Zusehern. Allerdings keine Stehplatzveranstaltungen, immer ein Meter Mindestabstand, ansonsten Maskenpflicht – das geb Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Montag bekanntgegeben – mehr dazu in Klare Lockerung mit „Eigenverantwortung“.

Messe: „Desaster“

Für die Messe Graz sei die CoV-Krise ein unternehmerisches Desaster, sagt Vorstand Armin Egger. Der Messe gehe es schlecht, „um nicht zu sagen – auf gut steirisch – beschissen. Es ist so, dass alle unsere Tätigkeiten mehr oder weniger auf null heruntergefahren wurden, und wir auch keine Alternativen haben, um das Geschäft in irgendeiner anderen Form zu betreiben“.

Der dadurch entstandene Schaden ist enorm, so Egger: „Das sind mittlerweile doch mehrere Millionen, und das wird natürlich täglich mehr. Das heißt, die Stadthalle, die ich heute nicht verkaufen kann, kann ich nicht dafür im Herbst zweimal verkaufen am selben Tag. Also, der Tag, der nicht verkauft ist, ist verloren und nicht mehr aufholbar.“

Lockerungen für Egger „Tropfen auf dem heißen Stein“

Bis die Verluste aufgeholt werden können, werden Jahre vergehen, schätzt Armin Egger. Die am Montag präsentierten Lockerungen im Veranstaltungsbereich sind ihm zu wenig konkret: „Ja, es ist eine Verbesserung, weil bis jetzt sind wir ja vollkommen ignoriert worden, obwohl sich die Branche mehrmals zu Wort gemeldet und darauf aufmerksam gemacht hat, dass einige 10.000 Arbeitsplätze in Österreich dranhängen. Insofern ist es schon ein erstes Signal, aber momentan halt noch nicht mehr als der Tropfen auf den heißen Stein“, so Egger.

Bis zum Herbst habe man alle Veranstaltungen verloren, so Egger. Verständlich seien große Konzerte, „aber es gibt eben Bereiche wie Kongresse, Seminare, Tagungen oder auch Messen zum Beispiel, die sich sehr gut kontrollieren ließen, und wo wir auch für die Regierung schon vor Wochen Vorschläge ausgearbeitet haben, wie man das machen könnte. Aber das hat eben bis heute sehr wenig Gehör gefunden.“

Personalstand unbedingt halten

Für den Herbst brauche man jetzt dringend Klarheit, so Egger, um planen zu können. Derzeit sind alle Mitarbeiter in Kurzarbeit – den Personalstand möchte Egger halten. „Wir können es uns in der momentanen Phase gar nicht leisten, Mitarbeiter abzubauen, wenn wir davon ausgehen, dass wir im Herbst wieder Normalbetrieb oder Vollbetrieb fahren möchten“, so Egger.