Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP)
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Politik

Schützenhöfer: Fünf Jahre Landeshauptmann

Vor fünf Jahren – am 16. Juni 2015 – ist Hermann Schützenhöfer (ÖVP) im Landtag Steiermark zum Landeshauptmann gewählt worden. Im Gespräch mit dem ORF Steiermark blickt er auf fünf herausfordernde Jahre zurück.

Als der damalige Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) 2015 seine selbst gesetzte 30-Prozent-Hürde nicht schaffte, übergab er Schützenhöfer den Posten des Landeshauptmanns, obwohl die ÖVP bei der Wahl eigentlich nur den zweiten Platz errang. Mittlerweile wurde Schützenhöfer klar wiedergewählt – seine Partei feierte Mitte Mai ihr 75-jähriges Bestehen – mehr dazu in Schützenhöfer zu 75 Jahre ÖVP Steiermark (16.05.2020).

Herausfordernde Zeit

und er blickt auf fünf herausfordernde Jahre zurück: „Diese fünf Jahre hatten es schon in sich. Vier Tage nach meiner Angelobung war die Amokfahrt, im selben Jahr im Herbst die Flüchtlingskrise und jetzt Corona – das sind drei Dinge, die man nicht miteinander verwechseln und gleich nennen darf.“

Dennoch gebe es auch Positives, auf das man stolz sein könne, so Schützenhöfer: „Wir sind in der Entwicklung der Wirtschaft vorne, wir waren im Bereich Wirtschaftswachstum jahrelang jetzt an der Spitze und das ist nicht mein Erfolg, das ist unser Erfolg.“

„Meine Farbe ist weiß-grün“

Mit politischen „Farbenspielen“ könne Schützenhöfer nichts anfangen: „Meine Farbe ist weiß-grün und wir sind in der Steiermark dem Land verpflichtet. Wir sind ein Kulturland – wir haben eine aufmüpfige Kulturszene – Gott sei gedankt – die geht mir schon ab jetzt in den letzten Monaten. Wir haben eine Wirtschaftsentwicklung, die uns praktisch an die Spitze geführt hat und wir sind auch in der Forschung ganz vorne – darauf kommt es an.“

Forschung und Innovation als Priorität

Gerade im Bereich Forschung habe sich während der Corona-Krise einiges getan: „Wir sind nunmehr in der Lage, Schutzmasken, Schutzausrüstungen und Notfallbeatmungsgeräte herzustellen. Also alles das was man braucht, um eine solche Krise im Falle des Falles zu bewältigen – wie kein anderes Bundesland.“

Er hoffe darauf, die Corona-Krise überwunden zu haben. Um das Erreichte aber nicht zu gefährden sei Vorsicht geboten. Gleichzeitig sei aber Zuversicht angesagt, um die Wirtschaft wieder in Schwung treiben zu können. Die Prioritäten würden dabei vor allem auf Forschung und Innovation liegen, betont Schützenhöfer: „Da sind wir ganz vorne und damit haben wir den Fuß in der Tür der Zukunft der Arbeitsplätze.“

Fast 50 Jahre in der Politik

Hermann Schützenhöfer wurde am 29. Februar 1952 in Edlitz im niederösterreichischen Bezirk Neunkirchen geboren; er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Schützenhöfer absolvierte im oststeirischen Kirchbach eine kaufmännische Lehre. In die Politik kam er durch die Junge ÖVP (JVP), für die er zuerst als Landessekretär (1971) arbeitete und 1976 die Funktion des Landesobmanns einnahm. Auch der Österreichischen Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbundes (ÖAAB) spielt eine zentrale Rolle in seinem Werdegang: Nachdem er von 1978 bis 1981 Landessekretär war, wurde Schützenhöfer 1991 geschäftsführender Obmann und 1995 Landesobmann.