Komponentenspende beim Österreichischen Roten Kreuz, Im Bild. Mitarbeiterin beiPlasma-Spendegerät
OERK / Helmut Mitter
OERK / Helmut Mitter
Coronavirus

Covid-19-genesene Plasmaspender gesucht

Am LKH Graz hat man seit Beginn der CoV-Pandemie drei Menschen, die selbst keine Antikörper gegen das Virus bilden konnten, mit Blutplasma heilen können. Ärzte und Rotes Kreuz rufen deshalb weiterhin Covid-19-Genesene dazu auf, Plasma spenden zu gehen.

Bisher haben sich 100 Menschen, die an Covid-19 erkrankt waren und inzwischen wieder gesund sind, in der Plasmadatenbank eintragen lassen, 30 von ihnen haben bereits Plasma gespendet, manche mehrmals. Bereits im Mai wurde ein erster Aufruf gestartet – mehr dazu in Blutplasma: Covid-19-Genesene gesucht (7.5.2020).

Die Blutplasmaspende für Covid-19-Genesene ist beim Roten Kreuz und am LKH Graz möglich. Voraussetzung ist, dass sie Personen zwischen 18 und 60 Jahren alt sind, gesund sind und keine Medikamente einnehmen.

Eine Spende macht eine Behandlung möglich

Insgesamt sind in Graz nun 50 Plasmaspenden für den Bedarfsfall eingefroren, so Peter Schlenke von der Blutgruppenserologie am LKH Graz: „Wir führen in der Regel eine Apheresespende durch mit einem Gesamtvolumen von 650 ml, gewinnen damit drei Einheiten von 200 ml Rekonvaleszentenplasma, und wenn man es grob schätzt und für den erwachsenen Organismus so therapeutisch vorsieht, dann können wir durch eine Spende einen Patienten behandeln.“

Im Blutplasma von genesene Patienten würden sich Antikörper gegen das Virus befinden, die Erkrankten bei der Bekämpfung des Virus helfen können, sagte der Infektiologe Robert Krause: „Wir würden diese Plasmaspenden verwenden für Patienten, die keine Antikörper bilden können, weil sie eine angeborene Antikörperbildungsstörung haben, oder für Patienten, die aufgrund einer Therapie bei einem Tumor beispielsweise als Nebenwirkung auch keine Antikörper bilden können.“

Blutplasmatherapie möglich

Sollten mehr Menschen, die an Covid-19 erkrankt waren, Plasma spenden, könnte man auch versuchen, dieses Plasma bei einer größeren Gruppe CoV-Erkrankter als Therapie einzusetzen, so Krause: „Das sind Patienten auf der Intensivstation beispielsweise oder solche, die gerade noch nicht auf der Intensivstation sind, aber auch eine eingeschränkte Sauerstoffaufnahmefähigkeit haben durch die Covid-19-Infektion.“

Es sei jedoch noch nicht durch Studien belegbar, ob solche Personen auch davon profitieren oder nicht. „Es gibt aber Meinungen dazu, dass solche Personen davon profitieren könnten, und wenn wir genügend Plasma hätten, würden wir es diesen Personen wahrscheinlich auch geben“, erklärte der Infektiologe.