Arzt in Krankenhaus, der sich Handschuhe anzieht
ORF.at/Birgit Hajek
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Coronavirus

KAGes: Unmut wegen CoV-Sonderzahlung

Die Steiermärkische Landesregierung hat wegen der Coronavirus-Pandemie vor Kurzem eine Gefahrenzulage von einmalig 500 Euro für Bedienstete im Sozialbereich beschlossen. Die KAGes will jedoch ihre Mitarbeiter stattdessen mit ein bis zwei Urlaubstagen belohnen, was zu Unmut bei den Mitarbeitern sowie der sozialdemokratischen Gewerkschaft führt.

500 Euro Gefahrenzulage für alle jene im Sozialbereich, die während der ersten Wochen der Coronavirus-Pandemie besonders gefordert waren – damit sorgte die Steiermärkische Landesregierung vor Kurzem für Schlagzeilen – mehr dazu in Land beschloss 500 Euro CoV-Pflegebonus (10.8.2020).

Bonus nicht für Landesbedienstete

Doch gelte das nur für Mitarbeiter der Sozialwirtschaft Österreich. Bedienstete des Landes sind davon ausgenommen, heißt es. Sie sollen maximal zwei Urlaubstage erhalten. Das stößt dem sozialdemokratischen Gewerkschafter Georg Maringer, sauer auf. Er zieht einen Vergleich: „Wenn man vergleicht, der Bonus von 500 Euro entspricht bei uns einem Nettolohn pro Urlaubstag von 75 bis 85 Euro – sprich, das wären sechs bis sechseinhalb Tage Urlaub.“

Anspruch auf die 500 Euro haben nur Bedienstete, etwa von Pflegeheimen, die von Mitte März bis 30. Juni mindestens 220 Stunden am Patienten gearbeitet haben. Umgelegt auf die KAGes hätten von 18.200 Mitarbeitern nur etwa 2.000 davon profitiert, so die KAGes.

KAGes: Einen Urlaubstag für Alle

Zumindest einen Urlaubstag bekommen alle, auch Mitarbeiter in der Verwaltung, die ebenfalls enorm gefordert waren, so Vorstand Karlheinz Tscheliessnigg: „Wir waren halt als Vorstand der Meinung, dass eine Belohnung für unsere MitarbeiterInnen mit einem Urlaubstag, und abgestuft für besonders involvierte KollegInnen einem zweiten Tag, effektiver wäre. Und ich darf darauf hinweisen, dass die Kosten für ein oder zwei Urlaubstage, für das Unternehmen deutlich höher sind als die Kosten für die Geldprämie.“

Mit dem Land sei man auf einer Linie. Außerdem habe der Zentralbetriebsrat diese Lösung mitgetragen, betont Tscheliessnigg: „Es wurden alle Überstunden ausbezahlt, für mich ist das Verständnis längst im roten Bereich, kann das nicht verstehen.“

FSG fordert Wahlmöglichkeit

Für Gewerkschafter Maringer bleibe die Frage offen, ob die zusätzlichen Urlaubstage überhaupt genutzt werden können: „Denn sie müssen noch in diesem Jahr verbraucht werden und das ist generell derzeit ein Problem bei den Bediensteten, weil wir generell einen Personalmangel haben in der KAGES.“

Die Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) hofft auf Nachverhandlungen und die Möglichkeit, für betroffene Bedienstete frei wählen zu können, ob man einen finanziellen Bonus oder Urlaubstage in Anspruch nehmen möchte.