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pixabay/GDJ
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Coronavirus

Gesundheitsbehörden fordern mehr Personal

Seit rund sechs Monaten sind die steirischen Gesundheitsbehörden auf Grund des Coronavirus im Dauereinsatz und stoßen teils an ihre Grenzen. Die Behördenvertreter fordern daher mehr Personal vom Land.

In den steirischen Gesundheitsbehörden klingeln die Telefone derzeit praktisch im Sekundentakt, weil besorgte Bürger anrufen. Zusätzlich müssen Coronavirus-Verdachtsfälle und Kontaktpersonen ausfindig gemacht, informiert und beraten, aber auch Bescheide im Zusammenhang mit dem Coronavirus ausgestellt werden, was viel Zeit und Personal in Anspruch nimmt.

Acht Mal so viele Anrufe pro Monat

Im Gesundheitsamt der Stadt Graz hat sich beispielsweise die Zahl der Anrufe allein im August von 6.000 im Vorjahr auf 48.000 heuer verachtfacht. Außerdem mussten in der Datenbank der Stadt Graz bereits 13.000 Personen angelegt werden, die bereits einmal oder sogar schon mehrmals kontaktiert werden mussten, sagt Magistratsdirektor Martin Haidvogl: „Wir ziehen Personal aus allen Abteilungen der Stadtverwaltung zusammen. Derzeit sind rund 40 bis 50 MitarbeiterInnen zusätzlich im Gesundheitsamt eingesetzt. Es hilft uns außerdem das Bundesheer mit drei Personen rund um die Uhr, und wir schulen auch laufend Kolleginnen und Kollegen auf das neue System.“

Grenze als zusätzliche Belastung in Leibnitz

Besonders gefordert ist die Bezirkshauptmannschaft Leibnitz, denn diese muss zusätzlich auch noch die Gesundheitskontrollen an den Grenzen durchführen. Bezirkshauptmann Manfred Walch fordert daher, dass der vom Land geplante zentrale Dienst rasch aufgebaut wird: „Wie bereits erwähnt, ist dieser zentrale CoV-Dienst unumgänglich und muss so rasch als möglich kommen. Wir brauchen dabei natürlich auch große Unterstützung der Zentralstellen. Bis jetzt ist es so, dass wir in Teilbereichen Hilfe erhalten haben aus dem Land und zwar, was die Entschädigungszahlungen betrifft.“

Land verspricht Unterstützung

Aus dem Personalressort des Landes heißt es dazu, dass der zentrale Dienst derzeit eingerichtet wird. Mindestens 30 Personen sollen dabei das sogenannte Contact-Tracing übernehmen. Ein Teil dieser Personen sei bereits im Einsatz, die Aufstockung sei im Laufen. Außerdem wolle man durch Dienstzuteilungen innerhalb der Landesverwaltung, im Bedarfsfall aber auch durch Neuaufnahmen, auf den benötigten Personalbedarf reagieren. In diesem Zusammenhang stehe man im regen Austausch mit den Gesundheitsbehörden.

Wie sehr die Behörden teils unter Druck stehen und dass dabei auch Fehler passieren, zeigte zuletzt eine Datenpanne beim Gesundheitsamt Graz nach Bekanntwerden eines Coronavirus-Falles in einem Grazer Club – mehr dazu in 222 Lokalgäste nach CoV-Fall in Graz gesucht.