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Coronavirus

Schule: Elternvertreter vermissen Notfallkonzept

Das am Montag beginnende Schuljahr bringt CoV-bedingt einige Herausforderungen auch für die Eltern. Der Sommer sei ohne ein zufriedenstellendes Notfallkonzept verstrichen, sagt die Elternvertretung im ORF Steiermark „Sonntagsgespräch“.

Homeschooling neben Homeoffice, das war auch eine ganz besonders große Herausforderung für die Eltern von Schulkindern – und auch das neue Schuljahr steht im Zeichen des Coronavirus: Schüler wie Eltern seien verunsichert, sagt Michaela Hiden vom Landeselternverband.

Überlegungen verschlafen

„Ich habe nur ein bisschen den Eindruck, dass über die Sommerferien ein bisschen verschlafen wurde, ein Konzept zu finden für den Fall, dass der normale Unterricht nicht wie geplant stattfinden kann“, so Hiden.

Sie hoffe, dass die Maßnahmen wie Maskenpflicht im Schulgebäude sowie ein etwas anderer Musik- und Turnunterricht ausreichen: „Ich bin aber auch der Meinung, dass man sich hätte überlegen können, wie es in den Klassen funktionieren soll, wo die Schüler doch teils sehr nahe beisammensitzen. Da hätte man Plexiglasvarianten heranziehen können wie etwa in der Gastronomie, sodass man im Unterricht nicht so eingeschränkt ist wie mit dem klassischen Mund-Nasen-Schutz“, so Hiden.

Elternvertreter vermissen Notfallkonzept

Mit Michaela Hiden vom Landeselternverband hat ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller gesprochen.

Probleme bei Schularbeiten und Tests befürchtet

Die größte Problematik sehe sie bei der Durchführung von Schularbeiten und Tests: „Wie kann das abgehandelt werden, wenn die Schüler daheim bleiben müssen, wenn ganze Klassen zu Hause sind, oder wenn die Schüler an unterschiedlichen Tagen in der Schule sind? Wie schaut es aus mit einem Notfallplan für die Matura, wenn die nicht normal stattfinden kann, oder die Schüler kein normales Schuljahr davor haben?“

Maturanten „im luftleeren Raum“

Ihrer Tochter, die mit diesem Schuljahr in die achte Klasse eines Gymnasiums kommt, und deren MitschülerInnen und Mitschülern „gehe es nicht wirklich gut“, sagt Hiden, „sie mussten schon Einbußen hinnehmen, es gab keine Sprachreisen, und die Maturabälle mussten abgesagt werden. Sie sind auch ein bisschen verängstigt was die Matura betrifft, weil eben im Raum steht, dass die Oberstufen die Ersten sein werden, die die Schulen wieder verlassen müssen. Jetzt fehlt schon Stoff aus der Siebenten, kann das aufgeholt werden, wird das berücksichtigt? Sie fühlen sich ein bisschen im luftleeren Raum und wissen nicht genau, was passiert.“

Meixner: Schulen möglichst lange offen halten

Die steirische Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner versucht zu beruhigen: Wandertage und Schulskikurse seien aus jetziger Sicht unter Sicherheitsbedingungen erlaubt, der Turn- und Musikunterricht sind gesondert geregelt. „Da halten wir uns an die Ampelfarbe. Die Steiermark ist auf Grün gestellt, nur in Graz ist es etwas anders, aber auch bei Gelb heißt, Mund-Nasen-Schutz zu tragen und für den Turnunterricht Einschränkungen zu beachten – der Abstand muss auch hier gewahrt sein.“ Denn Ziel sei es, die Schulen möglichst lange offen zu halten, so Meixner.

Experte: Kinder im Zweifelsfall zuhause lassen

Der Unterrichtsalltag in CoV-Zeiten wird jedenfalls herausfordernd. Eine Maskenpflicht an den Schulen sei aber nicht zielführend, sagt Professor Reinhold Kerbl vom LKH Hochsteiermark: Kinder sollten im Zweifelsfall besser zu Hause bleiben – mehr dazu in Experte gegen Maskenpflicht in den Schulen (1.9.2020).