Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP)
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Coronavirus

Schützenhöfer hält frühere Sperrstunde für denkbar

Angesichts der steigenden Infektionszahlen und ausländischer Reisewarnungen kann sich Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) eine österreichweite Vorverlegung der Sperrstunde auf 23.00 Uhr vorstellen.

Ein Treffen zwischen Vertretern der Bundesregierung und Ländervertretern Freitagabend brachte keine konkreten Ergebnisse. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) forderte nach dem Treffen vor allem Wien auf, wegen der hohen Zahl an Neuinfektionen weitere Einschränkungen vorzunehmen, denn durch das neue Covid-Maßnahmengesetz können ab Montag die Bundesländer eigene Maßnahmen beschließen – mehr dazu in Kurz fordert von Wien weitere Schritte (news.ORF.at).

„Etwas schärfer sein bei den Veranstaltungen“

„Es war eine sehr ernste, durchaus kontroversielle Debatte unter den Bundesländern, insbesondere auch mit der Bundeshauptstadt, aber mir ist es darum gegangen, daran zu appellieren, dass wir nicht auseinanderdriften, und ich habe gesagt, wenn wir nicht wollen, dass wir so weit kommen, wie Frankreich schon ist, dass man die Wirtshäuser wieder sperren muss, wenn wir nicht wollen, dass es Ausgangssperren gibt, dann muss man natürlich etwas schärfer sein bei den Veranstaltungen, dann muss man insbesondere über eine Sperrstunde reden“, so Schützenhöfer im Anschluss an das Treffen.

Schützenhöfer könnte sich da eine Vorverlegung auf 23.00 Uhr vorstellen: „Ich habe mit Vertretern der Gastronomie gesprochen, man würde zum Beispiel akzeptieren, wenn wir österreichweit auf 23.00 Uhr gehen, aber das Ergebnis ist nicht in diese Richtung gegangen.“

Vorerst kein Alleingang der Steiermark

Einen Alleingang der Steiermark in diese Richtung sieht Schützenhöfer (vorerst) aber nicht: „Das ist aktuell nicht notwendig, aber wir müssen vorsichtig sein, die Lage ist insgesamt ernster, als es manche haben wollen. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir auf Sicht – nicht heute, nicht morgen – auf 23.00 Uhr gehen, denn auch die Gastronomen wissen, das ist besser, als wenn ich überhaupt sperren muss. Die Zahlen geben es momentan nicht her, aber wir wissen ja aus der Vergangenheit, wo die Ansteckungen passieren, und wir wollen nicht dort sein, wo andere Bundesländer schon sind.“ – mehr dazu in Deutschland warnt vor Reisen nach Tirol (tirol.ORF.at).

FPÖ: Vorverlegung „Todesstoß für Gastronomie“

Aus Sicht der steirischen Freiheitlichen wäre die Vorverlegung der Sperrstunde der „Todesstoß für Gastronomie und den Tourismus“ – die sich ständig ändernden Vorgaben der Bundesregierung würden diese Branche ohnehin bereits besonders hart treffen, heißt es in einer Aussendung.

Hilfspaket für Eventbranche

Die Veranstaltungsbranche ist durch die CoV-Pandemie in eine dramatische Lager geraten. Die Bundesregierung legte am Freitag entsprechende Rettungspläne vor und stellt 300 Mio. Euro bereit. Von den steirischen Veranstaltern kommt Lob und Kritik – mehr dazu in Spät, aber doch: Hilfspaket für Eventbranche.