„Verstärker-Bus“
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Übervolle „Öffis“: Bald mehr Busse im Einsatz

In der Debatte um überfüllte Schulbusse in den Morgenstunden wird weiterhin intensiv an Lösungen gearbeitet. Bereits ab Donnerstag soll in Graz eine Linie verstärkt werden, heißt es seitens der Holding Graz. Ab nächster Woche sind auch „Verstärker-Busse“ im Einsatz.

Nachdem sich in der Früh viele Schüler in den öffentlichen Verkehrsmitteln drängen und daher kein Abstand eingehalten werden kann, haben Elternvertreter nach einer raschen Lösung für die anstehenden Wintermonate gefordert – mehr dazu in Übervolle „Öffis“: Lösung in Sicht (28.9.2020).

Zusätzlicher Bedarf wird erhoben

Nun kommt Bewegung in das vieldiskutierte Thema: Beim Verkehrsverbund Steiermark habe man die 50 Mitglieder-Betriebe am Mittwoch schriftlich aufgefordert, jene Strecken zu erheben, auf welchen mehr Busse und Züge eingesetzt werden müssen: „Wir schauen uns in der Steiermark jede Strecke, jede Linie genau an und auf Basis der Meldungen der Verkehrsunternehmen geht es dann an die Umsetzung – und zwar nicht nur zur Morgenspitze, sondern auch zu Schulschluss“, erklärt Peter Gspaltl vom Verkehrsverbund Steiermark.

„Verstärker-Busse“ ab nächster Woche im Einsatz

Die ersten sogenannten Verstärker-Busse werden schon nächste Woche fahren. Im Stadtverkehr sollen sie sogar nur zu zwei Dritteln mit Schülern besetzt sein, im Regionalverkehr will man zusätzlich zu den Sitzplätzen maximal zehn Stehplätze haben. Die Kosten pro Verstärker-Bus dürften höchstens 450 Euro pro Tag betragen.

Die Finanzmittel dafür sind vom Land freigegeben. Sehr zur Freude der Busbetreiber: „Die Branche im Reiseverkehr steht komplett, wir haben Busse zur Verfügung, die Lenker könnte man aus der Arbeitslosigkeit zurückholen – es wäre ein Prozess ins neue Leben wieder und die Kinder würden mit Sicherheitsabständen gesund in die Schule kommen“, sagt der Sprecher der Reisebus-Unternehmen, Kurt Matzer.

Zwei zusätzliche Busse für Linie 52

In Graz reagiert die Holding. Zumindest für eine stark frequentierte Strecke hat man ab morgen schon eine Lösung: „Es schaut so aus, dass wir die Linie 52 vom Hauptbahnhof zur Bulme – ein besonders neuralgischer Punkt – in der Früh zu entzerren versuchen und mit zwei zusätzlichen Bussen von 7.20 bis 7.50 Uhr verstärken“, so Gerald Zaczek-Pichler, von der Holding Graz. Anstatt alle fünf Minuten fährt nun in diesem Zeitraum alle zwei bis drei Minuten ein Bus.

Auch auf den Strecken zur Ortweinschule, nach Straßgang/Eggenberg und nach Liebenau könnten in den nächsten Tagen mehr Busse zum Einsatz kommen. Zusätzlich prüfe man bei der Holding Graz, ob man künftig bei der Passagier-Zahl ein Höchst-Limit einzieht, damit sich nicht mehr zu viele Personen in den Bus hineindrängen können.