Immer mehr steirische Pflegeheime werden zum Corona-Hotspot. In vier Pflegeeinrichtungen gibt es bereits Infektionsausbreitungen so etwa in Kindberg – mehr dazu in Cluster in Kindberger Pflegeheim(6.10.2020). Dieses ist der jüngste Fall eines Corona-Clusters im Pflegebereich. In dem Heim des Sozialhilfeverbands wurden mittlerweile neun Bewohner und vier Mitarbeiter positiv getestet.
Alle Bewohner und Mitarbeiter werden getestet
Insgesamt 98 Bewohner leben hier – alle Bewohner und Mitarbeiter werden nun getestet. Sobald die Ergebnisse da sind, werde man weitere Entscheidungen treffen, sagt der Obmann des Sozialhilfeverbandes Bruck-Mürzzuschlag, Peter Koch: „Können wir mit dem restlichen Mitarbeiterbestand das Haus noch selbständig führen, oder und/oder brauchen wir Unterstützung durch das Land, die uns auch zugesagt wurde.“
Im dringendsten Fall werde entweder Personal zur Verfügung gestellt oder die Bewohner werden ausgelagert. Man habe sich auf solche Szenarien vorbereitet, heißt es – was man aber fordere seien schnellere Tests, so der Geschäftsführer des Sozialhilfeverbands Bruck-Mürzzuschlag: „Das Problem das ich sehe ist, dass wir mit der Testung jetzt wirklich länger warten müssen – da wäre es jetzt wirklich nötig, die Verletzlichsten schnell testen zu können, um auch Zeit zu gewinnen um besser reagieren zu können.“
Testung und richtiges Verhalten bedeutend
Diese Forderung kommt auch von Senecura-in diesem Heim in Gratkorn sind zehn Bewohner positiv auf Covid-19 getestet worden – eine Person ist verstorben. Die Corona-Ampel im Pflegebereich ist seit einer Woche in Kraft. Ein gutes Hilfsmittel, sagen Pflegebetreiber, auch hier beim Geriatrischen Gesundheitszentrum Graz.
Noch habe man keine Infizierten – doch auch die Ampel könne eine Infektion nicht verhindern, betont die Leiterin der Pflegewohnheime des Geriatrischen Gesundheitszentrum, Martina Pojer: „Man kann wirklich nur schauen, dass man wirklich die Angehörigen unterweist, die Mitarbeiter auch dazu anhält eine Gesundheitsselbstüberprüfung zu machen und hier frühzeitig testet.“
Schnelle Ergebnisse für rasche Handlungen nötig
Dramatische Szenen hinter sich hat das Pflegeheim der Caritas in Graz St. Peter: 47 Menschen waren dort infiziert – das Um und Auf seien schnelle Testungen, betont auch die Pflege-Bereichsleiterin der Caritas, Petra Prattes: „Ich kann trennen zwischen positiv und negativ Getesteten und ich kann Stationen aufbauen, wo ich getrennt voneinander betreuen kann – und dafür brauche ich schnelle Ergebnisse.“ Derzeit gibt es in steirischen Caritas-Pflegeheimen keinen einzigen Corona-Fall.