Gericht Leoben
ORF
ORF
Gericht

Taxiüberfall: Mehrere Jahre Haft

In Leoben ist am Mittwoch ein junger Obersteirer vor Gericht gestanden, der im August einen bewaffneten Überfall auf eine Taxilenkerin verübt hatte. Der 20-Jährige war voll geständig – er muss für mehrere Jahre ins Gefängnis.

Der Angeklagte ist erst seit zwei Tagen 20 Jahre alt, lebt in Scheidung, hat ein zweijähriges Kind, zwei abgebrochene Lehren, 75.000 Euro Schulden, ist sechs Mal vorbestraft und büßt gerade eine Haftstrafe aus einem anderen Delikt ab.

150 Euro für Drogen erbeutet

Mitte August beschloss er, ein Taxi zu überfallen, weil er Geld für Suchtmittel brauchte: Er besorgte sich von einer Ex-Freundin eine Gasdruckpistole und bedrohte damit in Leoben nach einer nächtlichen Taxifahrt die 31-jährige Lenkerin; nach der Herausgabe der Geldtasche flüchtete der damals noch 19-Jährige. 150 Euro war die Beute, die Börse mit etwas Kleingeld und die Tatwaffe warf er in die Mur. Mit dem Geld kaufte er sich dann gemeinsam mit einem Freund Drogen. Wenige Tage nach der Tat wurde er von der Polizei ausgeforscht und festgenommen – mehr dazu in Nach Taxi-Raub: 19-Jähriger ausgeforscht (21.8.2020).

Will in Haft eine Lehre machen

Vor Gericht zeigte sich der junge Mann geständig und reuig: Er könne es sich selbst nicht verzeihen, dass er den Raub begangen habe, es tue ihm sehr leid für die Taxilenkerin, so der Angeklagte. Neben Geldnot und Drogenbeschaffung gab er als weiteres Motiv an, durch den Raub eine Festnahme samt Verurteilung bewirken zu wollen, um in die Karlau zu kommen, wo er eine Lehre machen möchte.

Drei Jahre und zehn Monate unbedingt

Zumindest das Ziel der Verurteilung erreichte er: Das Urteil lautet drei Jahre und zehn Monate Haft wegen schweren Raubes, dazu kommen noch 18 Monate Haft aus einem anderen Verfahren. Die Haftstrafen wurden unbedingt ausgesprochen. Der 20-Jährige nahm das Urteil nach einer kurzen Beratung mit seiner Anwältin an, es ist rechtskräftig.