Fußbälle
APA/Krugfoto
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Coronavirus

Neue Maßnahmen treffen Amateurvereine hart

Die verschärften CoV-Schutzmaßnahmen treffen einmal mehr auch wieder die Sportvereine. Das Konsumationsverbot ist etwa für viele Amateur-Fußballvereine ein schwerer Schlag – erste Rufe nach einer Einstellung des Spielbetriebes werden laut.

Die bundesweiten Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie werden mit Freitag deutlich verschärft: Demnach dürfen unter anderem öffentliche Veranstaltungen mit einer Höchstzahl von 1.500 Menschen draußen zwar weiter stattfinden, allerdings nur mit fix zugewiesenen Plätzen, Mund-Nasen-Schutz während der ganzen Veranstaltung und ohne Bewirtung – mehr dazu in Schärfere CoV-Maßnahmen bundesweit ab Freitag.

„Nerven liegen blank“

Das trifft vor allem auch den Amateurfußball: Bei den rund 300 steirischen Fußballvereinen ist die Stimmung am Tiefpunkt, sagt der Präsident des steirischen Fußballverbandes Wolfgang Bartosch nach der Vorstandssitzung am Abend: „Die Nerven liegen bei vielen schon blank.“

Mit der Vorgabe „Fußball ohne Würstel, Bier und anderen Getränken“ verlangt die Regierung von den Vereinen eigentlich Unmögliches: „Für die meisten Vereine ist das die Haupteinnahmequelle, und mit dieser Einnahmenquelle wird ja auch die Nachwuchsarbeit finanziert. Hier ist die finanzielle Sorge der Vereine sehr sehr groß“, so Bartosch.

Einige denken an Einstellung des Spielbetriebs

Diese Sorge ist so groß, dass manche bereits überlegen, unter diesen Umständen den Spielbetrieb einzustellen: „Ja, zumindest ist das von einzelnen Vereinen so angeklungen, aber wir müssen jetzt schon einmal abwarten, was noch die weiteren Verhandlungen ergeben werden.“ Vor allem, ob es die angekündigte finanzielle Entschädigung aus Regierungsmitteln tatsächlich geben wird.

Die „Großen“ fürchten um die VIP-Klubs

Noch größer wäre der Schaden, wenn auch die VIP-Klubs zusperren müssten. Erich Korherr, Obmann des TSV Hartberg, verlangt hier gleiche Spielregeln wie in der Gastronomie: „Ich denke, dass da schon das zählt, was auch bei der Gastronomie zählt – mit zugewiesenen Sitzplätzen kann man sehr wohl bedienen, denke ich.“

Geschlossene VIP-Klubs könnten Probleme mit Sponsoren mit sich bringen, und Tickets müssten wohl rückerstattet werden – damit will man sich bei Sturm Graz aber erst beschäftigen, wenn die neue Verordnung vorliegt. Vorerst mehr schmerzt Wirtschafts-Geschäftsführer Thomas Tebbich die neuerliche Reduktion der Zuschauerzahl auf maximal 1.500: „Das heißt, die wirtschaftliche Situation wird jetzt noch angespannter, als sie ohnehin schon für uns war.“

Kommen überhaupt noch Fans?

Grundsätzlich sei man froh, dass weiterhin gespielt werden könne – das hört man von den Fußballklubs ebenso wie von den Handballern der HSG Graz und den Volleyballern des UVC Graz. Alle fragen sich aber, ob die Fans überhaupt noch kommen werden – bei durchgehender Maskenpflicht und ohne Essen und Getränke.