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Coronavirus

Land ändert Teststrategie

Die Steiermark ändert ab sofort ihre CoV-Teststrategie: Demnach werden nun Kontaktpersonen der Kategorie 1 nur noch dann behördlich getestet, wenn sie auch Symptome zeigen. So könne man sich stärker auf die sensiblen Bereiche konzentrieren.

Die CoV-Neuinfektionen bleiben weiter auf sehr hohem Niveau: Am Freitag kamen in der Steiermark 949 Neuinfektionen mit dem Virus dazu – einen Tag zuvor waren es laut AGES 1.076.

In den steirischen Spitälern werden nur noch vereinzelt elektive Operationen durchgeführt, um Betten für Infektionspatienten frei zu halten, hieß es am Freitag seitens der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft KAGes: Gänzlich verschoben werden seit einigen Tagen schon jene Operationen, bei denen danach eine intensivmedizinische Betreuung notwendig wird – mehr dazu in Viele Krankenhäuser verschieben OPs (news.ORF.at).

Bogner-Strauß: „Lage ist sehr ernst“

„Die Lage ist sehr ernst, und wir müssen mit aller Kraft verhindern, dass es zu einer Überlastung unseres Gesundheitssystems sowie der intensivmedizinischen Kapazitäten kommt“, appelliert Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) an die Bevölkerung; Bogner-Strauß befindet sich zur Zeit selbst in Quarantäne – mehr dazu in Landesrätin Bogner-Strauß in Quarantäne.

Auch positive Antigen-Tests werden anerkannt

Wie bereits in Vorarlberg und Oberösterreich ändert nun auch die Steiermark ihre Teststrategie – mehr dazu in Oberösterreich ändert Teststrategie (ooe.ORF.at, 9.11.2020) und in Wallner warnt vor hoher Dunkelziffer (vorarlberg.ORF.at, 7.11.2020): Demnach werden nur noch an Personen mit Symptomen behördlich angeordnete PCR-Test vorgenommen, und auch Antigen-Schnelltests werden unter bestimmten Voraussetzungen offiziell anerkannt. „Keine Veränderungen gibt es bei Testungen in sensiblen Bereichen – ganz im Gegenteil, hier sorgen zusätzliche Antigen-Testungen für mehr Sicherheit“, betont Bogner-Strauß.

Behörden sollen entlastet werden

Änderungen gibt es allerdings für Kontaktpersonen der Kategorie 1: Da diese unabhängig von einem positiven oder negativen Testergebnis in Quarantäne müssen, werden nur mehr jene Kontaktpersonen getestet, die Symptome haben oder solche während der Quarantäne entwickeln. Damit sollen die Behörden entlastet werden und sich auf neue Infektionsketten konzentrieren können, heißt es aus dem Büro von Bogner-Strauß.

Entlastung sei auch dringend notwendig, bestätigt Helmut-Theobald Müller, Sprecher der steirischen Bezirkshauptmannschaften: „Seit Oktober haben sich die Fallzahlen in der Steiermark verzwanzigfacht. In dieser außerordentlichen Situation ist es den Behörden unmöglich, die bisherigen Verfahrensabläufe beizubehalten. Wir sind gezwungen, Schwerpunkte zu setzen und die müssen in erster Linie die positiv getesteten Personen sowie die Erkrankten sein.“

Engpass bei PCR-Tests droht

Die steigende Zahl an CoV-Neuinfizierten belastet zudem auch die Labore, die täglich Hunderte PCR-Tests abarbeiten müssen. Trotz einzelner Pannen hält der Grazer Virologe Ivo Steinmetz die Tests für zuverlässig. Allerdings drohen die Bestände knapp zu werden – mehr dazu in PCR-Tests zuverlässig, aber zunehmend knapper.

Konzentration auf Risikogruppen

Mit der neuen Teststrategie will man sich vermehrt auf die Risikogruppen konzentrieren, sagt auch Landesrettungskommandant Peter Hansak: „Durch diesen Schritt können wir uns besser auf die Testung der Verdachtsfälle und Risikogruppen in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie Schulen konzentrieren. Jede Kontaktperson, die Symptome zeigt, kann sich sofort bei 1450 melden und wird dann ebenfalls als Verdachtsfall getestet. Jene Kontaktpersonen, die aufgrund der Neuregelung nicht mehr zu einem Test kommen, erhalten von uns die notwendigen Informationen per SMS.“

Handel und Schulen könnten schließen

Apropos Schulen: Angesichts der weiter sehr hohen Zahl an CoV-Neuinfektionen gelten baldige Verschärfungen als ausgemacht – am Samstag dürfte sie die Regierung bekanntgeben. Gerechnet wird mit weiteren Einschränkungen im Handel, aber auch eine Ausweitung des Fernunterrichts für alle Schülerinnen und Schüler steht im Raum – mehr dazu in Handel und Schulen könnten schließen und in Schulgurgeltests: 40 von 10.000 positiv (beide news.ORF.at).