Praxis für Psychotherapie
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Soziales

Grüne fordern Ausbau des psychosozialen Angebots

Durch die CoV-Pandemie nehmen auch psychische Probleme immer mehr zu. Die steirischen Grünen haben daher nun eine Initiative für den Ausbau der psychosozialen Versorgung gestartet.

In der CoV-Krise ist der Bedarf an Psychotherapie enorm gestiegen – mehr dazu in Krise verursacht Run auf Psychotherapeuten (8.11.2020). Die Grünen zitieren auch eine Gallup-Umfrage vom September, in der ein Fünftel von 1.000 Befragten angibt, durch die CoV-Krise belastet zu sein, 40 Prozent äußerten Zukunftsängste.

Versorgung auf mehreren Ebenen verbessern

Die Krise mache viele depressiv, heißt es in einem Antrag der Grünen, der nun in einem Unterausschuss des Landtags behandelt wird. Je früher man Hilfe anbiete, desto nachhaltiger sei diese, sagt der Grüne Abgeordnete Georg Schwarzl zum aus seiner Sicht dringend notwendigen Ausbau der psychosozialen Versorgung: „Wir haben drei Schwerpunkte: Einerseits den bestehenden Hilfsangeboten verstärkt unter die Arme zu greifen, weil viele einfach schon seit dem Sommer an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, weiters mehr niederschwellige und vor allem auch wohnortnahe Angebote wie Telefon- oder Chatmöglichkeiten zu schaffen, und das dritte wäre, Aufklärungsarbeit dahingehend zu leisten, den Menschen die Angebote näher zu bringen, dass die die Angebote auch kennen.“

Ein Vorschlag der Grünen sind sogenannte „Krisenzimmer“ nach oberösterreichischem Vorbild: „Man kann sich das wie eine erste Anlaufstelle vorstellen, die den Menschen in einer akuten Ausnahmesituation unter die Arme greift. Wichtig dabei ist, dass mit den Menschen gemeinsam erarbeitet wird, wie sie nachhaltig Hilfe in Anspruch nehmen können.“ Außerdem fordern die Grünen auch mehr psychologische und psychotherapeutische Behandlungen auf Krankenschein.

Bogner-Strauß: Ziel bundesweit einheitliche Finanzierung

Aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) heißt es, Psychotherapie im niedergelassenen Bereich als Kassenleistung sei bereits seit 2003 möglich und kontinuierlich ausgebaut worden – Ziel sei aber eine bundesweit einheitliche Finanzierung durch die Sozialversicherungsträger, sodass allen Patienten die nötige psychotherapeutische Behandlung zur Gänze kassenfinanziert zur Verfügung steht; man solle die Möglichkeit haben, zu einem Vertragspsychotherapeuten oder einem Wahlpsychotherapeuten zu gehen und jedenfalls 80 Prozent des Kassentarifs erstattet bekommen. Gerade in Krisenzeiten komme der psychosozialen Versorgung eine besondere Bedeutung zu, so Bogner-Strauß.