Am Samstagfrüh hat der erste Corona-Massentest in der Steiermark begonnen. Die Testkapazitäten sind auf mehr als 500.000 Personen pro Tag ausgelegt. Insgesamt stehen in der Steiermark mehr als 180 Teststationen und knapp 780 Spuren bereit. In Graz sind es zehn Stationen – mehr dazu in CoV-Massentests: Rund 185 Teststationen.
Bisher rund 590 positive Tests
Landesweit haben am Samstag 154.313 Menschen am kostenlosen Corona-Massentest teilgenommen. 11.000 davon sind kurz entschlossen, also ohne vorherige Registrierung, gekommen. 590 Tests waren positiv, 430 nicht bewertbar. Das ergibt eine vorläufige Positivrate von 0,38 Prozent. Die Verantwortlichen sind mit dem ersten Tag zufrieden. Gerechnet auf eine Gesamtbevölkerung über 6 Jahre von 1,2 Millionen Menschen lag die Beteiligung bei 12,9 Prozent. Für Sonntag haben sich landesweit rund 50.000 Steirer angemeldet.
Warten auf das Testergebnis
In Graz wurden an zehn Standorten 32.909 Antigentests durchgeführt. 283 davon fielen positiv aus, teilte die Stadtkommunikation mit. Die Positivrate lag damit bei 0,86 Prozent.
In der Regel werden die Testergebnisse innerhalb von 15 bis 30 Minuten verschickt. Teilweise hatte es länger gedauert. Von der Stadt Graz etwa heißt es, dass das nicht in ihrem Einflussbereich liege. Wer nicht per SMS verständigt wurde, kann auch telefonisch Auskunft zum Testergebnis erhalten.
In der Früh gab es an einigen der mehr als 185 Teststationen in der Steiermark doch recht lange Warteschlangen, der Andrange hatte sich aber schnell gelegt. In den ersten beiden Stunden ließen sich in der Helmut List Halle in Graz, laut Angaben des Bundesheeres, rund 670 Menschen testen. Seitdem ist die Menge an testwilligen überschaubar, Schlangen gibt es keine.
Massentests auch politisch umstritten
Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, der Grüne Vizekanzler Werner Kogler und die beiden Ministerinnen Christine Aschbacher und Claudia Tanner haben sich in der Helmut List Halle in Graz einem Corona-Schnelltest unterzogen. Schützenhöfer: „Wie immer negativ. Ich bin schon mehrmals getestet worden. Es ist nur eine Momentaufnahme, aber das ist eine Momentaufnahme, über die man sich freut.“
Der große Ansturm auf die Corona-Tests ist wie schon in den anderen Bundesländern, auch in der Steiermark, bis jetzt ausgeblieben, die Erwartungen seien höher gewesen so Schützenhöfer. „Wir werden sehen. Zusammengezählt wird morgen Abend. Das Ganze ist natürlich verpolitisiert worden. Wir haben Gegner, auch innerhalb der Parteien. Der Schulterschluss ist nicht wirklich gelungen, österreichweit.“
Politik ruft erneut zum Testen auf
Dennoch will die Politik an einer zweiten Massentestung im Jänner festhalten, so Schützenhöfer. Vizekanzler Werner Kogler lobte den organisatorischen Ablauf der Tests in der Steiermark. „Weil es eben so gut organisiert ist, ist es eben gut, wenn noch viel mehr teilnehmen. Man muss sich auch nicht überall anmelden. Also bitte diese hervorragenden Kapazitäten zu nutzen.“
Auch die beiden Ministerinnen Tanner und Aschbacher appellierten am Samstag an die Menschen in der Steiermark, sich an diesem Wochenende testen zu lassen, und verwiesen darauf, dass das auch ohne Anmeldung möglich sei.
3.000 Feuerwehrleute unterstützen
Steiermarkweit sind 1.436 Feuerwehrmitglieder von 240 Feuerwehren zur Unterstützung bei den Massentests im Einsatz. „Bis Sonntagabend, zum Ende der Testungen, werden bei den Massentests rund 2.500 bis 3.000 unserer Mitglieder wirksam sein“ führt Landesfeuerwehrkommandant Reinhard Leichtfried.
Alle Helfer mussten sich am Samstag im Vorfeld ebenfalls einem Antigen-Schnelltest unterziehen. Einer davon, im Bezirk Graz-Umgebung, war positiv. Ein PCr-Test soll Klarheit bringen. Für die anderen Feuerwehrmitglieder habe keine Gefahr bestanden.