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Coronavirus

Ansturm auf Schnelltests in Apotheken

Während die Teilnahme bei den CoV-Massentests weit unter den Erwartungen geblieben ist, sind Schnelltests in Apotheken derzeit der Renner. Indessen rüstet sich das Heer für die weiteren Massentests im Jänner.

Nur etwas mehr als 20 Prozent der steirischen Bevölkerung unterzogen sich am vergangenen Wochenende im Zuge der Massentestungen einem Schnelltest – mehr dazu in Erste Bilanz: CoV-Massentest ohne Massen.

Eine täglich aktualisierte Liste der Apotheken finden Sie hier (Apothekerkammer)

„Es ist ein Wahnsinn im Moment“

Offenbar wollten viele den Menschenandrang bei den Tests meiden, denn in den steirischen Apotheken zeichnet sich ein völlig anderes Bild – dort sind die Schnelltests derzeit ein Verkaufsschlager, bestätigt Apothekerin Anna Wurzer: „Die Anrufe kommen, es ist ein Wahnsinn im Moment, die Nachfrage ist enorm. Umso näher wir Weihnachten kommen, umso mehr wollen sich die Menschen absichern. Wenn sie die Verwandten besuchen, die Großeltern besuchen, wollen sie einfach auf Nummer sicher gehen, damit man da wirklich keine Viren überträgt.“

Steigende Nachfrage auch bei Hausärzten

16 steirische Apotheken bieten den Antingen-Schnelltest derzeit zum Preis von etwa 20 bis 40 Euro an, und auch 350 steirische Ärzte führen in ihren Praxen Schnelltests durch – hier steigt die Nachfrage gleichermaßen.

Antigen-Test
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Im Gegensatz zu den Apotheken testen Ärzte allerdings auch Patienten mit Coronavirus-Symptomen, erklärt Christoph Schweighofer, Sprecher der niedergelassenen Ärzte: „Es ist momentan Infektzeit, und wir haben natürlich viel mehr symptomatische Patienten in den Ordinationen, die fast alle, wenn wir in Richtung Covid-19 denken, von uns getestet werden.“ Bei Symptomen zahlt den Test beim Arzt die Krankenasse, sonst ist er wie in den Apotheken selbst zu bezahlen und kostet etwa 60 Euro.

Testung nur durch Fachpersonal sinnvoll

Wichtig sei jedenfalls, dass die Antigen-Tests nur von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden, betont Gerhard Kobinger, Präsident der Apothekerkammer Steiermark: „Wenn ein Laie das macht, da würde ich dringend davon abraten, weil was nützt es, wenn man da ein negatives Testergebnis hat, aber der Abstrich ist nicht ordnungsgemäß erfolgt – dann haben sie ein Nicht-Ergebnis, wiegen sich in Sicherheit und sind eigentlich potentiell gefährlich.“

Wer selbst direkt zu den Feiertagen testen möchte, für den gibt es laut Kobinger noch eine andere Möglichkeit. „Eine Alternative wäre der Spucktest“ – er ist für 30 Euro ebenfalls in den Apotheken erhältlich – mehr dazu in Test vor dem Fest: Risikobegrenzung auf eigene Verantwortung (news.ORF.at).

Bundesheer rüstet sich für Massentests im Jänner

Unterdessen laufen bereits die Vorbereitungen für die nächsten Massentests im Jänner: Beim Militärkommando Steiermark werden derzeit die Erfahrungen der bisherigen Massentestungen – etwa die Aufbauorganisation, den Ablauf und die Kommunikation mit anderen Leistungsträgern betreffend – systematisch ausgewertet, heißt es. Ziel sei es, damit rechtzeitig die Erfahrungen zu erfassen und in die Planungsprozesse für die kommenden Massentests vom 8. bis 10. Jänner einfließen zu lassen.

CoV-Massentests für Lehrer in der Grazer Innenstadt
APA/ERWIN SCHERIAU

Grundsätzlich fiel die Bilanz nach den jüngsten Massentests aber durchwegs positiv aus – das hätten auch die vielen positiven Rückmeldungen bestätigt, sagt Heinz Zöllner vom Militärkommando Steiermark. "Ich bin mir sicher, unsere Soldatinnen und Soldaten werden auch bei den kommenden Massentests, am Beginn des neuen Jahres, ihr Bestes geben.“, ist daher auch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) überzeugt.