Bundesheersoldaten an der Grenze
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Coronavirus

Bundesheer: Besseres Image durch CoV-Krise

Das Bundesheer hat in diesem Jahr CoV-bedingt zu zahlreichen zusätzlichen Einsätzen ausrücken müssen. Dem Image des Bundesheeres hätten all diese Einsätze gutgetan, heißt es vom steirischen Bundesheer. Die Wertschätzung durch die Bevölkerung sei gestiegen.

Das durch das Coronavirus geprägte Jahr 2020 habe dem Bundesheer Einsätze beschert, die bisher noch nicht vorgekommen seien. Dadurch sei man auch personell sehr gefordert gewesen, sagte Gerhard Schweiger, Sprecher des Militärkommandos Steiermark: „Beispielsweise wurden 350 steirische Milizsoldaten aufgeboten, das erste Mal in der Geschichte der Zweiten Republik, die für drei Monate vor allem im Bereich des sicherheitspolizeilichen Schutzes der Staatsgrenze eingesetzt waren.“

Unterstützung bei Contact-Tracing

Zusätzlich zu diesem sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz half das Bundesheer auch bei den Gesundheitskontrollen bei der Einreise in die Steiermark. Man führte Eingangskontrollen inklusive Fiebermessen bei Spitälern durch, und man war und ist in der Verfolgung von Kontakten nach bestätigten CoV-Fällen im Einsatz, so Schweiger: „Beim Contact-Tracing haben wir ab August mit zunächst bis zu 40 Heeresangehörigen unterstützt, nach den großen Testungen im Dezember wurde dieses Personal mehr als verdoppelt.“

Nach einem Coronavirus-Cluster in einem steirischen Pflegeheim übernahm das Bundesheer Ende November die Betreuung der Bewohner – mehr dazu in CoV: Heer übernimmt Pflegeheim im Mürztal (30.11.2020).

„Viele positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung“

Schon im Frühjahr – zu Beginn der CoV-Krise – habe man mit Hunderten Personen in den Verteilerzentren von Supermarktketten ausgeholfen, um die Versorgung sicherzustelllen.

Durch das Coronavirus seien die Einsätze des Bundesheeres für große Teile der Bevölkerung spürbar geworden, sagte Schweiger: „Wir haben viele, viele positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung, aber auch die Umfragewerte sind sehr positiv. Das Bundesheer hat sicher im Ansehen, in den Imagewerten zugenommen.“

Stellungsbetrieb auf 2021 verschoben

Die auch sonst üblichen Einsätze seien auch während des Coronavirus-Jahres normal weitergelaufen. So habe es zahlreiche Flüge von Stützpunkt Aigen aus gegeben, und das Heer habe nach Unwettern geholfen. Außerdem seien einige hundert steirische Bundesheerangehörige im Auslandseinsatz – vor allem in Bosnien-Herzegowina und im Kosovo.

Den Stellungsbetrieb habe man CoV-bedingt unterbrechen müssen, sagte Schweiger. 1.000 junge Leute, die eigentlich schon heuer vor die Stellungskommission treten hätten sollen, werden für nächstes Jahr eingeladen.