AMS Arbeitsmarktservice Arbeitslos
APA/Herbert Neubauer
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Wirtschaft

2020: Über 130.000 Steirer ohne Arbeit

Die CoV-Krise hat sich massiv auf den steirischen Arbeitsmarkt ausgewirkt: Laut einer Statistik des Arbeitsmarktservice (AMS) war die Arbeitslosigkeit in der Steiermark im Vorjahr auf einem historischen Höchststand.

Das Jahr 2020 geht als Ausnahmejahr in die Geschichte des AMS Steiermark ein: Noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg seien wir mit einer so schweren Krise konfrontiert gewesen, resümiert der Landesgeschäftsführer des AMS Steiermark, Karl-Heinz Snobe, das von der Coronavirus-Pandemie geprägte Jahr.

Höchststand zu Ostern

Rund 131.000 Personen waren 2020 zumindest einen Tag lang arbeitslos. Den historischen Höchststand der Arbeitslosigkeit in der Steiermark gab es am Ostermontag mit knapp 70.000 Personen ohne Arbeit. Die Krise betraf alle steirischen Bezirke; besonders angespannt war die Lage in den AMS Stellen Gleisdorf, Weiz und Liezen, am wenigsten betroffen war das AMS Judenburg.

Durch die Kurzarbeit ging die Zahl der unselbstständig Beschäftigten laut AMS um moderate zwei Prozent zurück. Die Arbeitslosenquote erreichte so letztes Jahr 8,4 Prozent – 6 Prozent waren es 2019. Während der Wirtschaftskrise 2008/09 gab es 60 Kurzarbeitsfälle – im vergangenen Jahr waren es rund 155.000. Mehr als 700 Mio. Euro wurden an Hilfen ausbezahlt.

Wenig Anträge auf Weiterbildung während Kurzarbeit

Verwundert zeigt sich das AMS in Bezug auf die Weiterbildung während der Kurzarbeit: Hier hätte es gerade einmal Anträge für 580 Personen gegeben, und das, obwohl einige Branchen Bedarf an Fachqualifikation beklagt hätten.

Von einer Normalisierung der Lage sei man laut AMS-Chef Karl-Heinz Snobe jedenfalls noch weit entfernt: In diesem Jahr würden die Schwerpunkte die Themen Kurzarbeit, Vermittlung, Qualifizierung und Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit betreffen, so Snobe – mehr dazu in AMS-Chef: „Erholung wird Jahre dauern“ (4.1.2021).