Präsident Josef Herk und Präsident Franz Titschenbacher
LK Danner
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Coronavirus

Kammern fordern „Fahrplan raus aus Lockdown“

Landwirtschafts- und Wirtschaftskammer Steiermark wollen ihre Kräfte im Kampf gegen die CoV-Pandemie bündeln. In einem gemeinsamen Fünf-Punkte-Plan wird ein „klarer Fahrplan raus aus dem Lockdown“ gefordert.

In Vor-Corona-Zeiten waren sich die heimische Landwirtschaft und die gewerbliche Wirtschaft bei vielen Themen nicht immer einig, doch die Krise schweißt offenbar zusammen: So traten der derzeit wahlkämpfende Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher – mehr dazu in LWK-Wahl: Einkommenserhöhung im Fokus – und Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk am Donnerstag gemeinsam auf, um ihren so genannten „Pakt für die Entwicklung des Landes“ zu präsentieren.

„Wir brauchen Kultur des Ermöglichens“

Kernbotschaft auf beiden Seiten: Raus aus dem Lockdown. „Wir brauchen eine Kultur des Ermöglichens – wir wissen, dass alle intensiv daran arbeiten, aber aus unserer Sicht sind eben dringendst notwendig: Test- und Impfstrategie im Bund und den Bundesländern, mit Schutz für die Risikogruppen, aber gleichzeitig auch Möglichkeiten der Weiterentwicklung für die betroffenen Betriebe“, so Franz Titschenbacher.

„Was müssen wir unternehmen, um aufzusperren?“

Ins selbe Horn stößt auch Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk: Das Hanteln von einem Lockdown zum nächsten müsse endlich ein Ende haben. „Die Frage kann nicht sein, wie können wir noch länger, länger zusperren – sondern was müssen wir unternehmen, damit wir unsere Betriebe so rasch als möglich wieder aufsperren können“, so Herk.

Präsident Josef Herk und Präsident Franz Titschenbacher
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Zu erreichen sei das einerseits durch eine klare Test- und Impfstrategie, sagen beide Präsidenten – und andererseits durch weitere Unterstützungs- und Fördermaßnahmen für die Betriebe. Der Forderungskatalog reicht dabei vom Verlust-Ersatz über einheitliche Spielregeln im Kampf gegen Amazon und Co. bis zu bauern- und unternehmerfreundlichen Änderungen im Raumordnungsgesetz.

„Jeder zugesperrte Hof oder Betrieb ist einer zu viel“

Ebenso auf der Agenda: Neue Jobs durch Förderungen bei Bioenergie und Klimaschutz sowie der rasche Breitband-Internetausbau in den Regionen. „Jeder zugesperrte Hof, jeder zugesperrte Betrieb in unserem Land ist einer zu viel“, so Titschenbacher. Deshalb werde man auf Landes- und Bundesebene nun die Kräfte bündeln und gemeinsam für ein möglichst rasches Wiederhochfahren in Wirtschaft und Landwirtschaft eintreten.

Freiheitliche Bauernschaft übt Kritik

Kritik kommt unterdessen vom Spitzenkandidaten der Freiheitlichen Bauernschaft, Albert Royer: „Beide Herren sollten lieber politisch offensiv gegen den türkisen Kanzler und die gesamte Bundesregierung aufbegehren, anstatt kurz vor der anstehenden Landwirtschaftskammerwahl Stimmen einheimsen zu wollen.“ Er rufe Titschenbacher und Herk auf, „gemeinsam mit ÖVP-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer klare Worte für ein rasches Ende der Maßnahmen bei ihren Parteikollegen in Wien zu finden. Nur so wird weiterer Schaden von der Wirtschaft und den landwirtschaftlichen Betrieben abgewendet werden können“.