Hundewelpen hinter Zwinger
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Chronik

Immer mehr Welpenhandel

Der Handel mit illegalen Hundewelpen nimmt während der CoV-Pandemie zu. Immer öfter werden Hunde illegal über das Internet angeboten – ohne gültige Papiere in teilweise bedenklichem gesundheitlichen Zustand.

Erst vor wenigen Tagen wurde in Graz die Übergabe junger Hunde aus einem Kofferraum heraus vereitelt – mehr dazu in Illegaler Welpenhandel in Graz aufgeflogen: Die neun Welpen befinden sich nun in der Arche Noah, wo sie gesund gepflegt und „aufgepäppelt“ werden.

Verkauf wirkt oft professionell

Experten des „Aktiven Tierschutz Austria“ warnen vor einem unüberlegten Kauf eines Hundes über das Internet – sie registrierten in den letzten Monaten einen Anstieg beim illegalen Welpenhandel.

Meist sind es professionell gemachte Internetseiten, die auf den ersten Blick nicht erkennen lassen, dass sich dahinter auch Tierleid verbirgt, warnt Lisa Pacher vom „Aktiven Tierschutz“: Oft handle es sich um Hunde, bei denen man sich nicht sicher sein könne, wie gesund sie seien; außerdem seien die Tiere oft unter schrecklichen Bedingungen gehalten worden oder überhaupt „produziert“ worden, sagt Pacher.

Hundewelpen hinter Zwinger
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Die Tiere stammen oft aus dem Osten Europas, werden hierzulande im Internet angeboten und illegal ins Land gebracht.

Viele Tiere in sehr schlechtem Zustand

Bei diesen Tieren wisse man nicht, ob sie geimpft seien, sagt Tierinspektorin Eva Gössl. Es gebe zudem Seuchen unter den Tieren. Jene Tiere die zuletzt in Graz gefunden worden seien, seien alle unterernährt gewesen, hätten teilweise Nabelbrüche und starken Wurmbefall – die Behandlung kostet später meist ein Vielfaches des günstigen Kaufpreises, warnen die Tierschützer, deshalb sollte man gerade im Internet ganz genau schauen.

Nur dort kaufen, wo es persönlichen Kontakt gibt

Gerade bei Anbietern aus dem Internet, die viele Hunde und viele verschiedene Rassen anbieten, sei Vorsicht geboten – das könne niemals ein verantwortungsvoller Züchter sein, warnt Lisa Pacher, weshalb man auf jeden Fall die Finger davon lassen sollte.

Die Tierschutzexperten empfehlen, Hundewelpen von Züchtern zu kaufen, zu denen man auch persönlich Kontakt aufnehmen kann – am besten besucht man den Welpen beim Züchter, noch bevor man ihn bekommt: So könne man das Umfeld kennenlernen, in dem das Tier aufwächst. Und auch in den einem Tierheimen findet sich unter Umständen ein Hund, der ein treuer Begleiter sein kann.