Reingard Glehr
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Sonntagsgespräch

CoV-Impfung: Glehr für sachliche Diskussion

Große Hoffnungen im Kampf gegen Corona setzt die Politik auf die Impfung. Reingard Glehr, Sprecherin der Initiative „Österreich impft“ und Ärztin in Hartberg, will die emotionale Diskussion auf eine sachliche Ebene bringen.

CoV-Schutzimpfung

Wie viele Personen wurden bereits geimpft? Die aktuellen Zahlen für jedes Bundeland lassen sich hier abrufen.

In steirischen Pflegheimen und Krankenhäusern laufen aktuell die Impfungen gegen das Coronavirus – mehr dazu in Impf-Zug nimmt langsam Fahrt auf (16.1.2021). Aktuell sind bereits mehr als 14.000 Steirerinnen und Steirer geimpft. Seit einer Woche gib es jetzt auch die Initiative „Österreich impft“. Eine der Sprecherinnen dieser Initiative ist die Hartberger Ärztin Reingard Glehr.

Glehr will „Diskussion versachlichen“

Im Sonntagsgespräch mit Chefredakteur Wolfgang Schaller bestätigt sie, dass viele Patienten noch unsicher seien: „Einerseits ist da die Sorge bezüglich Nutzen oder Risiko der Impfung: Kann es sein, dass die so schnell entwickelt wurde und trotzdem sicher ist? Andererseits: Wie schaut es mit Nebenwirkungen und Langzeitfolgen aus? – und da bedarf es sicherlich noch an viel Aufklärung.“

Reingard Glehr, Sprecherin von „Österreich impft“, im Interview mit ORF-Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller

Und genau das sei auch der Grund, warum die Initiative „Österreich impft“ gestartet wurde: Man wolle die sehr emotionale Diskussion um die Impfung „versachlichen“ und Informationen möglichst breit an die Bevölkerung herantragen.

Parallel geschaltete Prüfungsschritte

Also – warum ging es so schnell mit der Impfung? „Weil einfach weltweit in der Wissenschaft miteinander zusammengearbeitet wurde und auch genügend finanzielle Mittel aufgebracht wurden“ – so konnten Forschungsschritte laut Glehr beschleunigt werden, auch, indem man Prüfungsschritte, die sonst chronologisch ablaufen müssen, parallel schaltete.

Jeder Impfstoff, der in Österreich und auch in Europa zugelassen werde, sei sicher und gut geprüft, versichert die Ärztin: „Es wurden mittlerweile auch in mehreren Ländern Millionen von Menschen geimpft und man hat gesehen, dass die Nebenwirkungen sich wirklich sehr in Grenzen halten und dadurch kann man glaube ich der Impfung wirklich sehr vertrauen, (…) das schwerwiegendste waren allergische Reaktionen bei zwei Menschen von 400.000“, so Glehr.

Eine Chance auf Normalität

Derzeit liege die Impfbereitschaft in Österreich bei rund 50 Prozent – die Ärztin hofft, dass sie noch größer wird: „Ich glaube, dass es unsere Chance ist, irgendwann einmal wieder in Richtung Normalität zu gehen – abgesehen davon, dass man viele Erkrankungs- und Todesfälle mit der Impfung verhindern kann.“