Waldarbeit
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LWK-Wahl und -Wahlkampf im Lockdown

Mitten im Lockdown wählen die steirischen Bauern am 24. Jänner ihre Kammervertretung neu. Am Montag präsentierten die SPÖ-Bauern ihre Vorhaben. Der Landwirtschaftskammerpräsident betonte die Bedeutung der Forstwirtschaft.

Die CoV-Krise macht auch vor der Landwirtschaft und vor der Kammerwahl nicht halt. Gewählt wird am 24. Jänner – mehr dazu in LWK-Wahl: Einkommenserhöhung im Fokus und in Kammern fordern „Fahrplan raus aus Lockdown“ selbstverständlich unter Einhaltung der Sicherheitsmaßahmen beziehungsweise auch per Briefwahl, die noch bis Dienstag in den Gemeinden beantragt werden kann.

Kleine Strukturen erhalten

Die steirischen Land und Forstwirte setzen daher ihre Ziele für die kommenden Jahre fest. Die SPÖ-Bauern etwa wollen eine finanzielle Erleichterung bei der Sozialversicherungspflicht, sagte Spitzenkandidat Josef Mossbrugger: „Wir fordern, dass wir bis 5.000 Euro keine Sozialversicherung zahlen. Weil du daraus nichts lukrieren kannst. Du kannst weder gewinnbringend arbeiten, noch kostendeckend. Im Prinzip muss man froh sein, wenn die ihre Betriebe noch halten.“

Es gehe darum, kleinstrukturierte Landwirtschaft zu erhalten und den Bauern auch faire Preise zu garantieren, so Mossbrugger, dessen Ziel der Einzug in die Landwirtschaftskammer ist.

Titschenbacher zu Fortwirtschaft und CO2

Sie gut sieben Jahren Franz Titschenbacher vom ÖVP-Bauernbund Präsident. Er machte am Montag auf die Bedeutung der Forstwirtschaft in der Steiermark aufmerksam. Grund ist eine aktuelle Forderung einiger NGOs, wie etwa Greenpeace oder WWF, nach einer Reduktion der Holzernte. Titschenbacher bekräftigte, dass das Forstgesetz eine nachhaltige Nutzung garantiere

Wenn -als Vergleich – keine Holznutzung in Österreich stattfinden würde, so würde das bedeuten, dass die CO2-Emissionen pro Jahr um zwölf Millionen Tonnen steigen würden – insofern berechtigt das die aktive Waldbewirtschaftung"; so Titschenbacher.

Die Forstwirtschaft sei zudem ein wichtiger Arbeitgeber und sichere in der Steiermark 55.000 Arbeitsplätze – umgerechnet etwa 5,3 Prozent der Bevölkerung, so Titschenbacher, im Raum Murau sogar mehr als zwölf Prozent.

Faktor für Klimaneutralität

Um Österreich bis 2040 klimaneutral zu machen, sei die Forstwirtschaft ein wichtiger Faktor, bestätigte Franz Sinabell vom Wirtschaftsforschungsinstitut: „Ein Weg dazu ist, dass wir all die Substanzen, die bisher auf fossilen Rohstoffen basieren, ersetzen durch erneuerbare, letztlich aus dem Forst, aus der Landwirtschaft gewonnene Substanzen.“

Mit der Säge- und Parkettindustrie, der Papierverarbeitung oder auch der Faserherstellung sei die Forstwirtschaft ein Kernelement der sogenannten Bioökonomie. Eine Reduktion der Holzernte kommt für Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher daher nicht in Frage.

Reaktion des WWF

Der WWF Österreich forderte in einer Reaktion eine Trendwende in der Waldbewirtschaftung. „Anstatt die vorhandenen Probleme zu leugnen, muss sich auch die Forstwirtschaft endlich ihrer Verantwortung stellen. Fichten-Monokulturen, übermäßige Entnahmen und der Forststraßenbau haben zu schädlingsanfälligen Wäldern beigetragen. Übernutzte Wälder sind weder für die Artenvielfalt noch im Kampf gegen die Klimakrise eine große Hilfe. Daher wäre es fatal, wenn wir unsere Wälder in Zukunft noch stärker ausbeuten“, so WWF-Waldsprecherin Karin Enzenhofer.