Mountainbike Profi Markus Pekoll wird Mountainbike Koordinator der Steiermark
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Radprofi wird „Mountainbike-Koordinator“

Mountainbiken hat sich längst zu einer Trendsportart entwickelt – doch zwischen Sportlern, Forstwirten, Jägern und Wanderern sind Konflikte oft vorprogrammiert. Nun bekommt die Steiermark einen Mountainbike-Koordinator, der als Vermittler tätig sein soll.

Bereits vor einem halben Jahr kündigte das Land an, einen Mountainbike-Koordinator zu bestellen – mehr dazu in Steiermark bekommt Mountainbike-Koordinator (6.7.2020) und Bis Frühjahr soll Mountainbike-Koordinator gefunden sein (23.12.2020) – am Donnerstag wurde nun dieser Koordinator der Öffentlichkeit vorgestellt.

Markus Pekoll übernimmt die Vermittlerrolle

Der gebürtige Schladminger Markus Pekoll war als Mountainbike-Profi Europameister, mehrfacher Downhill-Staatsmeister und in den Top Ten der Weltrangliste platziert. Der 33-Jährige ist staatlich geprüfter Mountainbike-Coach und Guide, kennt aber sozusagen auch die andere Seite, als Absolvent der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, der danach auch einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb leitete. Ein breites Erfahrungs-Spektrum wird auch notwendig sein, um einen Ausgleich unter den Interessensgruppen beim Reizthema Mountainbiken zu finden.

Der „richtige Mann“ aus 78 Bewerbern

Pekoll zog bei seiner Online-Präsentation am Donnerstag einen Vergleich mit dem Bike-Park auf der Planai, den er initiierte und schlussendlich im Einklang mit 15 Grundbesitzern umsetzte: „Da haben wir schon dieses angesprochene Spannungsfeld gehabt, das konnten wir durch gezielte Lenkung, Überzeugungsarbeit und dadurch, dass wir alle ins Boot geholt haben, lösen.“

Mountainbike Profi Markus Pekoll und der steirische Sportlandesrat Christopher Drexler bei der Präsentation des neuen Mountainbike Koordinators für die Steiermark
steiermark.at/Streibl
Markus Pekoll und Sportlandesrat Christopher Drexler

Nicht nur aufgrund dieser Erfahrung ist Markus Pekoll für den zuständigen Sportlandesrat Christopher Drexler (ÖVP) der richtige Mann für den Posten, für den es 78 Bewerber gab: „Die landwirtschaftliche Sozialisierung, der Spitzensport, aber auch die Initiativen in Richtung Breitensport, mit Streckenentwicklung, mit eigenem Unternehmen und Beratung in diesem Bereich, das ist insgesamt ein großer Erfahrungsschatz.“

Nachtfahrten im Wald künftig verboten

87 Prozent des Waldbesitzes in der Steiermark sind in privater Hand, das ist der zweithöchste Anteil in Europa, und das macht Kompromisse schwieriger. Pekoll möchte gemeinsam Lösungen finden, sagte er am Donnerstag: „Die Bedürfnisse von Waldbesitzern und Bewirtschaftern, Jagd und Forst müssen die Mountainbiker, vor allem jene, die ganz neu in den Mountainbike-Sport dazukommen, lernen. Wir sind ja nur ein Gast im Wald mit unserem Sport, und das Wild braucht genauso seine Rückzugszonen.“ So werden wahrscheinlich künftig Nachtfahrten im Wald nicht mehr erlaubt sein, so der neue steirische Mountainbike-Koordinator, der sein Amt am 15. Februar offiziell antritt. Zunächst will er im Rahmen eines sich selbst vorgegebenen Arbeitsplans für die ersten 100 Tage mit allen Interessensgruppen intensive Gespräche führen. Dabei wolle er zunächst „den Ball flach halten“, so der neue Koordinator.

Erhebungen zum Streckennetz geplant

Als weiteren ersten Schritt in seiner neuen Funktion nannte Pekoll zu erheben, wie viele Mountainbike-Strecken in der Steiermark bereits vorhanden sind. In einzelnen Gegenden, wie Schladming, gebe es schon eine gute Infrastruktur. In Graz ortete der neue Koordinator eine „sehr lebendige Szene“. Angesprochen auf die besondere Problematik des Ballungsraumes um Graz gab sich Pekoll vorerst wortkarg: „Wir haben Vorgespräche geführt und arbeiten an einer Lösung.“ Wie diese aussehen werde, könne er jetzt noch nicht sagen.