Coronavirus
APA/AFP/Centers for Disease Control and Prevention/Alissa Eckedrt
APA/AFP/Centers for Disease Control and Prevention/Alissa Eckedrt
Coronavirus

Hartberg-Fürstenfeld steirischer CoV-Hotspot

Der oststeirische Bezirk Hartberg-Fürstenfeld kämpft mit rasant steigenden Zahlen bei den CoV-Neuinfektionen. Die Behörden haben reagiert, rufen dazu auf, die Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten und streichen erste Veranstaltungen.

Der Bezirk Hartberg-Fürstenfeld entwickelt sich derzeit zum steirischen Hotspot bei den Coronavirus-Neuinfektionen: Eine Krisensitzung wurde einberufen; steigen die Zahlen weiter, wird ein neuerlicher Lockdown nicht ausgeschlossen.

Zahl der Neuinfektionen mehr als verdoppelt

Innerhalb von etwas mehr als zwei Wochen gab es bei der Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld mehr als eine Verdoppelung von 138 auf 310 bis Freitag; pro Tag kommen laut Behörden schon um die 40 neue Fälle dazu. Vermutet wird, dass der Anstieg an Neuinfektionen im Zusammenhang mit den Virusmutationen steht, die laut Experten um ein Vielfaches ansteckender sind. Untersuchungsergebnisse sollen kommende Woche vorliegen.

Auch die Zahl der Spitalspatienten ist hoch wie in keinem anderen Bezirk: 39 stationäre Patienten meldet am Samstag der LKH Verbund Feldbach-Fürstenfeld, neun davon auf der Intensivstation. In Hartberg ist die Covid-Intensivstation mit vier Patienten bereits ausgelastet. Der Aschermittwochmarkt in Hartberg ist abgesagt, die Teststraßen in Fürstenfeld und Hartberg wurden ausgeweitet.

Bezirkshauptmann Max Wiesenhofer spricht von mehreren Clustern: „Im Zuge der Erhebungen und des Contact Tracing wurde festgestellt, dass es einen Supermarkt gibt, bei denen Beschäftigte positiv getestet wurden, ebenso bei einem Handwerksbetrieb und in einem Kindergarten“ – mehr dazu in Verdacht auf Virusmutation in Supermarkt.

Ganze Familienverbände infiziert

Besorgniserregend sei auch, dass es zu vielen Ansteckungen im privaten Bereich komme – ganze Familien seien infiziert –, auch lokal bemerke man Häufungen, sagt Wiesenhofer: „Betrachtet man die Liste der positiv Infizierten, sieht man sich die Adressen und die Hausnummern an, dann merkt man, dass sie sich in einem Viertel befinden, da sieht man dann auch, dass untereinander Kontakt besteht.“

Der Hartberger Bürgermeister Marcus Martschitsch sagt am Samstag: „Ich kann das schwer erklären. Ich glaube, es gibt da eine Verkettung unglücklicher Umstände und vielleicht auch schon in der Bevölkerung eine gewisse Ermüdung gegenüber den Maßnahmen.“ Auch Fürstenfelds Bürgermeister Bürgermeister Franz Jost mache sich Sorgen – und hofft „dass viele Leute sich am Riemen reißen, vielleicht doch wieder zurückstecken, damit wir das in unserem schönen Bezirk wieder in den Griff kriegen“.

Bezirk droht neuerlicher Lockdown

Die Behörden rufen also eindringlich dazu auf, im ganzen Bezirk dringend die CoV-Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten: „Bitte unbedingt die Sicherheits- und Schutzbestimmungen wie Abstand halten, Masken tragen, Händehygiene und Ausgangsregelungen einhalten. Andernfalls steigen die Zahlen weiter, und man kann dann wirklich nicht sagen, was uns noch bevorsteht“, appelliert der Bezirkshauptmann von Hartberg-Fürstenfeld. Geschieht das nicht, kann Wiesenhofer nicht ausschließen, dass es zu einem neuerlichen Lockdown kommt.