Betriebe, die die CoV-Krise meistern, stehen oft vor einem anderen Problem: Gesucht werden vor allem Facharbeiter, die aber laut Arbeitsmarktservice nicht leicht zu finden sind, denn die Pandemie habe den Fachkräftemangel noch verschärft – mehr dazu in CoV verschärft Fachkräftemangel.
Vor allem Gewerbe und Handwerk sucht
Aber auch die Nachfrage nach Lehrlingen steigt: Derzeit gibt es 2.800 offene Lehrstellen bei 1.300 Lehrstellen-Suchenden. „Die Hauptbereiche, in denen im Moment gesucht wird, sind im Gewerbe und Handwerk unterwegs – insbesondere der Bau, die Installations- und Gebäudetechniker, aber auch Zimmerer, Tischler, Metalltechniker, Elektrotechniker“, sagt Gottfried Krainer von der Lehrlingsabteilung der steirischen Wirtschaftskammer.
Digitale Online-Live-Präsentation
Die Lieb-Unternehmensgruppe in Weiz etwa setzt seit Jahren auf die Ausbildung von Fachkräften: Derzeit gibt es 57 Lehrlinge im Unternehmen, trotz der Pandemie will man heuer 25 weitere aufnehmen.
Normalerweise würde man mit potentiellen Lehrlingen in den Schulen oder bei Berufsorientierungsmessen in Kontakt treten. Da das wegen der CoV-Krise derzeit nicht geht, hat Lieb eine Online-Live-Sendung – sozusagen eine digitale Schulstunde mit Informationen zum Unternehmen – produziert.
Mehr als 20 Schulen nahmen daran teil, sagt Doris Enzensberger-Gasser von der Lieb-Unternehmensgruppe: „Das Feedback auf unsere digitale Stunde ist wirklich immens gewesen, es ist wirklich sehr gut angekommen. Wir haben mehr als 200 Nachrichten erhalten und insgesamt über 1.000 Zugriffe.“
Schnuppern trotz Corona möglich
Gottfried Krainer rät Jugendlichen, online nach verfügbaren Stellen zu suchen und unbedingt auch das Angebot von Schnuppertagen in Anspruch zu nehmen – Schnuppern ist nämlich auch trotz Corona möglich: „Die Betriebe legen sehr großen Wert darauf, dass sie die Jugendlichen kennenlernen, bevor sie in die Lehre kommen – deshalb individuell schnuppern. Das kann man an fünf Tagen – Schultagen – mit dem Klassenvorstand in der Schule vereinbaren.“
In der Steiermark gibt es über 5.000 Ausbildungsbetriebe, die 160 verschiedene Lehrberufe anbieten – darunter auch neue wie etwa Fahrradmechatronik, ausgelöst durch den E-Bike-Boom.