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Coronavirus

Sportgipfel ohne konkretes Ergebnis

Ein „konstruktives Gespräch“ haben Sportminister Werner Kogler und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (beide Grüne) mit Vertretern des Sports am Freitag erlebt. Letztere fordern eine schrittweise Öffnung ab März. Eine Entscheidung soll es am Montag geben.

Schon im Vorfeld des Sportgipfels am Freitag forderte die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde eine sofortige Öffnung der Sportstätten: Studien würden zeigen, dass der Bewegungsmangel bei Kindern zu beträchtlichen Schäden führe – mehr dazu in Kinderärzte fordern Öffnung der Sportstätten.

Konzept für Öffnung in drei Schritten

Mit dem Ziel, den Lockdown der Sportvereine in Österreich zu beenden, reisten dann auch die Vertreter der großen Sportverbände zum Gipfel. Dazu wurde auch ein Konzept ausgearbeitet, sagt der Steirer Christian Purrer, Präsident des Allgemeinen Sportverbands Österreichs (ASVÖ).

Die Verbände schlagen demgemäß eine Öffnung in drei Schritten vor: „Der erste Schritt wäre eine Öffnung der Sportanlagen im Freien gewesen, wo in Zehner-Gruppen Sport, Training und Übungen gemacht werden können. Der zweite Schritt soll eine Öffnung auch Indoor sein, sodass man mit entsprechenden Tests auch Indoor – allerdings anfänglich kontaktlos – Sport betreiben kann. Der dritte Punkt wäre gewesen, Indoor auch Kontaktsport zu betreiben, natürlich mit strengen Testungen, die ja sowieso auch in den Schulen vorgenommen werden.“

Entscheidung erst am Montag

Diese Öffnungsschritte sollen bereits am 1. März in Kraft treten und vor allem für Kinder und Jugendliche gelten. Doch beim Gipfel selbst gab es seitens der Politik keine Entscheidung, bedauert Purrer: „Der Sportgipfel mit dem Sportminister und dem Gesundheitsminister ist aus meiner Sicht eher enttäuschend verlaufen. Wir haben uns schon erwartet, dass es zumindest zur Stufe eins eine sehr positive Zusage geben könnte.“ Doch die Regierung will noch beraten und erst am Montag über Lockerungen für die Sportvereine entscheiden – mehr dazu in Sportgipfel endete ohne konkrete Zusagen (news.ORF.at)

Stark rückläufige Zahlen

Diese Lockerungen brauche es aber dringend, sagt der steirische Fußballverbandspräsident Wolfgang Bartosch: „Nur eine Zahl, die die Auswirkungen des Lockdowns im Amateursport alarmierend vor Augen führt: 2020 hatten wir im steirischen Fußballverband 27 Prozent Rückgang bei den Neuanmeldungen von Kindern und Jugendlichen.“ Auch die Zahl der gemeldeten Jugendmannschaften für den Meisterschaftsbetrieb sei rückläufig.

Nun warten die Sportvereine und Sportverbände gespannt, wie die Beratungen der Regierung am Wochenende verlaufen und welche Entscheidung es am Montag geben wird.