Anti-Rassismus-Demo Graz
Franz Neger
Franz Neger
Soziales

Rassismus trifft Menschen mit schwarzer Hautfarbe

Rassistische Vorfälle gehören noch immer nicht der Vergangenheit an: Laut der Antidiskriminierungsstelle des Landes betreffen 35 bis 40 Prozent aller gemeldeten Fälle ethnische Diskriminierung; besonders schwer hätten es Menschen mit schwarzer Hautfarbe.

Pauline Riesel-Soumare kam vor rund 30 Jahren aus dem Senegal in die Steiermark. Privat sei sie auch nach so langer Zeit immer wieder mit Rassismus konfrontiert, sagt die Mitarbeiterin der Antidiskriminierungsstelle: „Zwar nicht so gehäuft, aber immer wieder, meistens auf der Straße, dass einfach Leute im Vorbeigehen zurückschauen und quasi irgendeine Äußerung lassen, sei es eine Beleidigung oder eine Beschimpfung, die ich meistens auch nicht ernst nehme, dann gehe ich weiter.“

Keine Wohnung oder Arbeit nur wegen der Hautfarbe

35 bis 40 Prozent aller bei der Antidiskriminierungsstelle gemeldeten Fälle betreffen ethnische Diskriminierung, also Diskriminierung aufgrund der Herkunft, fast die Hälfte davon sei auf die Hautfarbe zurückzuführen. Menschen mit schwarzer Hautfarbe hätten es besonders schwer, sagt Riesel-Soumare: „Da geht es meistens darum, dass schwarze Menschen oder People of Colour keine Wohnung oder keine Arbeit bekommen und werden dadurch diskriminiert, also bei der Wohnungssuche oder bei der Arbeitssuche merken wir es sehr stark.“ Die CoV-Pandemie erschwere die Situation noch zusätzlich.

Rassismus trifft meist Menschen mit schwarzer Hautfarbe

Rassistische Vorfälle gehören nicht der Vergangenheit an – im Gegenteil: Laut der Antidiskriminierungsstelle des Landes betreffen 35 bis 40 Prozent aller gemeldeten Fälle ethnische Diskriminierung; besonders schwer hätten es Menschen mit schwarzer Hautfarbe.

Der nächste Schritt: Mehr Sichtbarkeit

Menschen mit schwarzer Hautfarbe müssten überall, wo sich Menschen begegnen, sichtbar sein, wünscht sich Riesel-Soumare: „Es gehört zum Beispiel auf einer Bank beim Bankschalter, es sollte ein Mann stehen oder eine Frau schwarzer Herkunft und einfach die Leute bedienen, in den Schulen gehören Lehrer, die auch diese Migrationsbiografie haben, die sollen sichtbar sein, bis ganz nach oben in der Politik. Wenn es gelingt, diesen Schritt zu machen, wird das einfach eine Selbstverständlichkeit in der Gesellschaft.“

Soziale Medien spielen große Rolle

In der Politik seien die Migrantenbeiräte alleine zu wenig. Auch die sozialen Medien würden bei Diskriminierung eine große Rolle spielen: Wem ein rassistisches Posting auffällt, solle es über die sogenannte „BanHate“-App melden, so Pauline Riese-Soumare.