Wohl um politisches Querfeuer zu vermeiden, lief alles sehr geheim ab – erst am vergangenen Freitag wurden die Verträge zwischen der KAGes und den sechs Grundstückseigentümern unterzeichnet, 2,6 Mio. Euro werden für die etwa sechs Hektar große Fläche bezahlt.
Bislang große Widerstände
Ursprünglich sollte das neue Leitspital auf einem Grundstück in Stainach-Pürgg gebaut werden; ein Gutachten stufte den Grund als bebaubar ein – mehr dazu in Leitspital Liezen: Grundstück „bebaubar“ (11.2.2020). Gegen diesen Plan regte sich allerdings massiver Widerstand – sowohl im Landtag als auch in der obersteirischen Bevölkerung – mehr dazu in Leitspital Liezen: Gegner verbünden sich (15.7.2020).
Nun präsentierte Juliane Bogner-Strauß ein alternatives Grundstück – in Niederhofen, einem Ortsteil von Stainach-Pürgg. Bis 2027 soll das neue Leitspital entstehen, Ende 2027 soll es auch bezogen werden. Die Baukosten von 250 Mio. Euro werde man, so Bogner-Strauß, abgesehen von einer jährlichen Indexanpassung einhalten können. An den bisherigen Standorten in Schladming, Bad Aussee und Rottenmann sollen Gesundheits- bzw. Facharztzentren entstehen; zudem soll eine notärztliche Versorgung garantiert werden.
FPÖ: „Schwere Fehlentscheidung“
Die erste Reaktion auf die nunmehrigen Pläne kam von den Freiheitlichen – FPÖ-Gesundheitssprecher Marco Triller spricht von einem „gesundheitspolitischen Kahlschlag von Gesundheitslandesrätin Bogner-Strauß, wobei sie die Rechnung ohne den Wirt – nämlich der Liezener Bevölkerung und dem Landtag – gemacht hat“. Demnach werden die Freiheitlichen „mit einer Kaskade von Anfragen die bisherigen Kosten und die Beweggründe der nunmehrigen Grundstücksauswahl landesparlamentarisch zerlegen“. Bogner-Strauß könne sich „auf heftigen politischen Widerstand gegen ihre Schließungs- und Zentralisierungsfantasien gefasst machen“, so Triller in einer Aussendung.
Grüne fordern Neustart der Gesundheitspolitik
Die Grünen wiederum fordern weiter einen generellen Neustart der Gesundheitspolitik im Bezirk Liezen. "Uns liegen keine konkreten Fakten und Daten über das medial umrissene Alternativprojekt vor“, so der Grüne Kontrollsprecher im Landtag, Lambert Schönleitner: „Wir gehen davon aus, dass der Öffentlichkeit und dem Landtag in absehbarer Zeit umfassende Informationen zugehen. Erst dann können wir Aussagen über die Qualität des Projektes treffen.“