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Coronavirus

Friseure verzeichnen große Verluste

Friseure und körpernahe Dienstleister waren bei den ersten, die nach dem dritten Lockdown öffnen durften. Mittlerweile klagt die Branche über herbe Einnahmenverluste von bis zu 70 Prozent – zurückzuführen auf die strenge Auflagen und fehlende Events.

Ohne aktuellen Eingangstest kein neuer Haarschnitt: Unter dieser Auflage dürfen Friseure seit 8. Februar wieder öffnen. War anfangs der Andrang noch groß, so muss man derzeit nicht lange auf einen freien Friseurtermin warten.

„Man geht nur zum Friseur, wenn es notwendig ist“

Die Mitarbeiter sind alles andere als ausgelastet – etwa im Salon von Lisbeth Gruber in Weiz, „weil man nur mehr zum Friseur geht, wenn es notwendig ist, weil ich mir nicht selbst die Haare waschen kann, weil ich eine Farbe brauche, weil ich schon ausschau’ wie aus den 80er-Jahren. Ich muss die Mädchen jetzt nacheinander auf Urlaub schicken, und wir haben auch noch Kurzarbeit“.

Friseure verzeichnen große Verluste

Friseure und körpernahe Dienstleister waren bei den ersten, die nach dem dritten Lockdown öffnen durften. Mittlerweile klagt die Branche über herbe Einnahmenverluste von bis zu 70 Prozent – zurückzuführen auf die strenge Auflagen und fehlende Events.

Die Wirtschaftskammer spricht von dramatischen Einbrüchen – 20 bis 70 Prozent betragen die Einnahmenverluste, sagt Innungsmeisterin Doris Schneider: „Der Umsatzrückgang ist natürlich am Land noch etwas mehr, weil da die Testmöglichkeiten nicht so gut ausgebaut sind. Dann gibt es auch die vielen Corona-Gegner, die sich sowieso nicht testen lassen wollen, und natürlich gibt es auch keine Veranstaltungen.“

Viele wollen sich nicht testen lassen

Ähnlich ergeht es auch anderen körpernahen Dienstleistern: Astrid Rastl etwa zählt in ihrem Nagelstudio in Kalsdorf bei Graz derzeit nur vier Kunden täglich. Ohne Härtefallfonds könnte sie nur schwer von ihrem Geschäft leben: „Es kommen einige Damen, aber einige bleiben auch aus – sie wollen nicht testen gehen oder sie haben Angst, dass wieder ein Lockdown kommt und sie mit den Nägeln nicht umgehen können. Ich hab’ sicher über 50 Prozent Einbußen.“

Hoffnungen liegen auf Impfung und Selbsttests

Mit der Öffnung fielen Ersatzzahlungen weg, echte Gewinne sind mit wenig Kundschaft aber kaum zu erzielen. Viele Hoffnungen liegen auf der CoV-Schutzimpfung, sagt Hermann Talowski von der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer: „Das ist eine ganz klare Forderung an die Bundesregierung, dass jene Personen, die bereits geimpft sind, keinen Eintrittstest mehr brauchen.“

Die Branche hofft außerdem, dass noch mehr Gemeinden kontrollierte Selbsttests anbieten – mehr dazu in Selbsttests „unter Aufsicht“ vor Einführung (6.4.2021): Diese Möglichkeit, die ab Montag in rund 140 steirischen Gemeinden angeboten wird, könnte den Kosmetik- oder Friseurbesuch in Pandemiezeiten erleichtern.