Jogger
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
„Bewusst gesund“

Die Steirer bewegen sich zu wenig

Die Steirer bewegen sich zu wenig – das sagt die Grazer Sportwissenschaftlerin und Bewegungsforscherin Sylvia Titze im „Steiermark heute“-Sonntagsgespräch. Dabei ließe sich das Pensum sehr leicht in den Tagesablauf einbinden.

„Knapp die Hälfte der SteirerInnen erfüllen die ausdauerorientierten Bewegungsempfehlungen, rund 30 Prozent die kräftigenden. Wenn man beide Bewegungsempfehlungen zusammentut, wie das auch in den Bewegungsempfehlungen steht – man soll ausdauerorientierte Bewegung und kräftigende Übungen machen –, so sind es knapp ein Viertel der Steirerinnen und Steirer, die die österreichischen Bewegungsempfehlungen erfüllen“, sagt Tietze – und das sei wenig.

Die Steirer bewegen sich zu wenig

Die Steirer bewegen sich zu wenig – das sagt die Grazer Sportwissenschaftlerin und Bewegungsforscherin Sylvia Titze im „Steiermark heute“-Sonntagsgespräch mit ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller.

Laut den erst 2020 aktualisierten österreichischen Bewegungsempfehlungen soll man zwischen 150 und 300 Minuten Bewegung mit mittlerer Intensität pro Woche machen. Mittlere Intensität bedeutet laut Tietze, „dass Menschen dabei miteinander reden können, wenn man aber ein Lied mit einem Text singen will, dann geht einem dabei die Luft aus“.

Die Treppe als Trainingsgerät wahrnehmen

Bis zu 300 Minuten pro Woche klingt viel, dabei ließe sich diese Bewegung aber sehr gut in den Alltag integrieren, so die Sportwissenschaftlerin weiter: „Hier ist vor allem die aktive Mobilität sehr hilfreich: Wenn jemand täglich zur Arbeit zu Fuß geht oder mit dem Fahrrad fährt, dann kann er oder sie sehr gut Bewegungsminuten sammeln. Auch die Idee, bei jeder Treppe nicht zu verweigern und den Lift zu nehmen, sondern die Treppe als Trainingsgerät wahrzunehmen, gibt mir die Möglichkeit, die Beinmuskulatur zu trainieren.“

Jugend hat Bewegungskompetenz verloren

Unmittelbaren Handlungsbedarf sieht Tietze bei den Kindern und Jugendlichen: „Meine Annahme ist, dass wir tatsächlich eine Generation haben, die weniger Möglichkeiten hatte, ihre Bewegungskompetenz auszubauen, die hat ein Jahr verloren, um Sportarten kennenzulernen, um Sportarten zu üben und um zu trainieren. Bewegungskompetenz und Fitness sind während dieses Jahres bei den Kindern und Jugendlichen mit Sicherheit verloren gegangen, und hier muss man sich neue Konzepte überlegen, um Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, regelmäßig Bewegung zu machen und sich Bewegungskompetenz wieder anzueignen.“ In die gleiche Kerbe schlägt auch Sebastian Ruin, Sportwissenschaftler der Universität Graz – mehr dazu in Experte fordert Bewegungskonzepte für Kinder.