Coronavirus – Impfung beim Hausarzt
APA/dpa/Christoph Schmidt
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Coronavirus

Herdenimmunität in Sicht

So zögerlich die CoV-Impfungen begonnen haben, so rasch steigt ihre Anzahl nun an: Bis zum Sommer sollen rund 70 Prozent der Steirer ab 16 zumindest eine Impfung erhalten haben. Damit nähert sich die Steiermark der sogenannten Herdenimmunität.

Im Land hatte man zugesagt, dass alle, die sich bis Dienstag angemeldet haben, auch vor den Sommerferien eine erste Impfung bekommen werden. Am Mittwoch sagte dazu nun der steirische Impfkoordinator Michael Koren: „Wir haben derzeit einen Anmeldestand von 613.000 und offen 134.000, die in den nächsten Tagen Impftermine zugeschickt bekommen und so die Möglichkeit haben, sich vor den Sommerferien impfen zu lassen. Wir werden im Laufe des Juni über 230.000 Erstimpfungen machen und sind damit bis zum Sommer soweit, dass wir eine Impfquote von rund 70 Prozent erreichen können.“

Ziel: Unterbrechung der Epidemie

Mit diesen Zahlen erreiche man in den nächsten Wochen auch die sogenannte Herdenimmunität, schildert der Grazer Virologe Klaus Vander: „Wenn wir uns so die Zielzahlen vor Augen führen, die zu einer Unterbrechung der Epidemie führen, und das wäre die Zielzahl von etwa 55 Prozent Geimpften in der Bevölkerung, dann sind wir mit etwa 700.000 geimpften Steirern, die dann etwa 58 Prozent der Bevölkerung ausmachen, auf einem durchaus positiven Weg. Wir werden natürlich vereinzelte Infektionen nach wie vor haben, aber das klare Ziel muss sein, dass dieser exponentielle Anstieg, den wir im letzten Jahr gesehen haben, nicht mehr möglich ist, und das ist mit diesen Durchimpfungsraten – natürlich mit Luft nach oben – zunehmend der Fall.“

Zum Erreichen der Impfquoten wird auch das betriebliche Impfen beitragen: Die CoV-Impfaktionen in steirischen Wirtschafts- und Industriebetrieben beginnen am 7. Juni – mehr dazu in Betriebliches Impfen vor Start.

Zwölf- bis 16-Jährige: Start in den Sommerferien geplant

Im Raum steht auch eine Impfung der Zwölf- bis 16-Jährigen – da ist der Anmeldestand noch gering, so Koren: „Derzeit sind rund 1.500 angemeldet, insgesamt sind es rund 40.000, die sich impfen lassen könnten.“ Der Impfkoordinator rechnet damit, dass sie im Laufe der Sommerferien geimpft werden können – vorausgesetzt, der Impfstoff wurde bis dahin genehmigt und ist ausreichend vorhanden.

Dritter Stich: Infrastruktur wird aufrechterhalten

Was eine mögliche Auffrischungsimpfung – also einen dritten Stich – angeht, sagt Koren: „Da gibt es noch keine Empfehlungen vom Nationalen Impfgremium. Wir gehen davon aus, dass ein dritter Stich notwendig ist, das heißt, wir werden weiterhin die Infrastruktur der Impfstraßen und die gute Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten aufrechterhalten, damit wir auch einen dritten Stich garantieren können. Das heißt aber auch, dass man, wenn man AstraZeneca zwei Mal geimpft wurde, dann von Biontech-Pfizer eine Impfung bekommt, was ja sehr gut möglich ist.“