Ein weiblicher Lehrling mit einem Lehrlingsausbildner aufgenommen am Dienstag, 17. Juli 2012, in der Lehrwerkstätte  in Ternitz (gestellte Szene).
APA/ANDREAS PESSENLEHNER
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Wirtschaft

Lehrlinge dürfen wieder im Ausland arbeiten

Für die heimische Wirtschaft sind gut ausgebildete Fachkräfte oft Mangelware, und die CoV-Pandemie hat Situation nicht verbessert. Lehrlinge, die ihr Know-how oft in anderen Ländern erweitern, mussten auf Auslandspraktika verzichten – jetzt ist das wieder möglich.

Auch Lehrlinge müssen heutzutage über den Tellerrand blicken: Sprachkenntnisse gehören da genauso dazu wie Einblicke in Arbeitsprozesse in anderen Ländern zu bekommen – all das war in den letzten Monaten aber praktisch unmöglich.

Jetzt aber können steirische Firmen ihre Lehrlinge wieder für Praktikumsplätze im Ausland anmelden, sagt Susanne Klimmer von IFA, dem internationalen Fachkräfteaustausch: „Die ersten Lehrlinge sind für ihr Praktikum bereits seit ein paar Wochen wieder im Ausland unterwegs, zum Beispiel in Spanien, Portugal oder Griechenland, und weitere Projekte in Deutschland, Litauen und Malta und vielen anderen Destinationen starten in den nächsten Wochen.“

Keine Weiterbildung in Großbritannien

Für den Herbst gibt es noch freie Plätze: „Natürlich auch in Skandinavien. Für all diese Projekte können sich die Lehrlinge bei IFA bis 28. Juni bewerben.“ Einzig Großbritannien bleibt für Lehrlinge aus Österreich unzugänglich: Brexit und Pandemiebestimmungen klammerten das Land aus, so Klimmer.

Finanzielle Anreize für Unternehmen

Angst vor Stornozahlungen in anderen Ländern müssen Firmen und Lehrlinge allerdings nicht haben, so Klimmer: „Wir versuchen natürlich auch wieder, sollte es passieren, dass ein Praktikum Covid-bedingt doch nicht stattfinden kann, dass den Lehrlingen und den Betrieben keine Kosten entstehen.“

Betriebe, die ihre Lehrlinge für vier bis sechs Wochen zur Ausbildung ins Ausland schicken, werden vom internationalen Fachkräfteaustausch unterstützt – auch finanziell, erklärt Klimmer: „Für die Kosten, die bei so einem Aufenthalt entstehen, gibt es nationale und internationale Förderungen. Und für die Unternehmen, die ihre Lehrlinge für die Dauer des Praktikumsaufenthalts freistellen, gibt es auch die Möglichkeit einer Rückerstattung der Lehrlingsentschädigung.“ Durch Auslandspraktika soll für alle eine Win-win-Situation entstehen – für den Arbeitgeber, den jungen Experten und für das Land.