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Delta-Mutation: Frühwarnsystem entwickelt

Weltweit ist die Delta-Mutation des Coronavirus, die zuerst in Indien entdeckt worden ist, auf dem Vormarsch; auch in Österreich häufen sich die Fälle. Für einen frühzeitigen Nachweis gibt es nun Screenings, die aktiv nach der Mutation suchen.

Insgesamt gibt es weltweit derzeit vier sogenannte besorgniserregende Coronavirus-Varianten. Eine davon ist die Delta-Mutation, die zuerst in Indien nachgewiesen wurde. Auch in Wien gibt es aktuell 22 bestätigte Fälle – mehr dazu in Zahl der Fälle der Delta-Variante steigt (wien.ORF.at) –, und Anfang Juni wurde auch in der Steiermark einmal die Delta-Variante bei einer Corona-Infektion nachgewiesen – mehr dazu in Variante B.1.617.2 in Steiermark bestätigt (1.6.2021).

Aktive Suche nach Mutation

In Österreich wartet man nicht mehr auf mögliche Verdachtsfälle, sondern will diese besorgniserregenden Virusmutationen frühzeitig finden, erklärt die steirische Landessanitätsdirektorin Ilse Groß: „Jedes Bundesland schickt pro Woche die ersten zehn positiven Proben aus einem vorher festgelegten Labor zu einer Sequenzierung. Das heißt: Da wartet man gar nicht darauf, dass man im Vorscreening einen Hinweis auf das mögliche Vorliegen einer Variante hat, sondern man sucht aktiv danach.“

Neben den Bundesländern ist auch die Teststation am Flughafen Wien Teil dieses wöchentlichen Virusmutations-Screenings, so Groß, „und da kann man dann schon gut sehen, ob eine Durchseuchung mit der Variante stattfindet“.

Expertin mahnt zur Vorsicht

Generell sei es für die steirische Landessanitätsdirektorin wenig überraschend, dass nun eine neue Virus-Mutation Oberhand gewinnt – es sei sogar davon auszugehen, dass die Delta-Variante in absehbarer Zeit die vorherrschende Variante weltweit sein wird. Ilse Groß rät zur Wachsamkeit: „Von meiner Seite ist es ganz wichtig, darauf hinzuweisen: Wir haben nach wie vor eine Pandemie, und auch wenn wir jetzt wenige oder sogar keine Infektionsfälle pro Tag haben, muss man trotzdem vorsichtig sein.“

Deshalb gelte weiter auf Hygiene zu achten, bei größeren Menschenansammlungen ohne Abstand eine Maske zu tragen und sich impfen zu lassen – denn die CoV-Impfung wirke auch bei Virus-Mutationen und schütze vor schweren Krankheitsverläufen, so die Landessanitätsdirektorin.