Sujet Gewalt Schatten Frau
ORF.at/Christian Öser
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Soziales

Neue Zwischenunterbringung für Weggewiesene

Das Land Steiermark und die Stadt Graz haben am Montag angekündigt, die Akuthilfe für gewaltbereite Männer zu verstärken: So soll in Graz eine Zwischenunterbringung für Weggewiesene entstehen, bei der sie auch psychologisch betreut werden.

Man müsse hin- statt wegschauen, Gewalt sei niemals Privatsache, so die zuständige Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ).

„Hin- statt wegschauen“

Mit der betreuten Zwischenunterbringung für Männer, die ein Betretungsverbot erhalten haben, werde die Akuthilfe für gewaltbereite Burschen und Männer ausgebaut – die Stadt Graz stellt die Räume zur Verfügung, das Land Steiermark finanziert über einen Verein die Betreuung, so Kampus.

„Gebot der Stunde“

Auch Frauenlandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) begrüßt das geplante Angebot – Gewalt gegen Frauen zu verhindern und dabei Täter sowie potentielle Täter stärker in den Fokus zu nehmen, sei ein Gebot der Stunde.

„Frauen bestmöglich schützen“

Leider würden weggewiesene Personen oft die eigene Wohnung und die Familie wieder aufsuchen, sagt der Grazer Sozialstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) – daher arbeite man an dieser Zwischenunterbringung für Männer, um Frauen bestmöglich zu schützen.

Vorbeugende Wirkung

Auch aus der Sicht des Vereins für Männer- und Geschlechterthemen werde die betreute Zwischenunterbringung vorbeugend wirken: Immer wieder gebe es weggewiesene Männer, die nicht wissen, wo sie unterkommen sollen – das könne zur einer Destabilisierung und Überforderung beitragen; dadurch wiederum erhöhe sich die Gefährdungslage.

Erst am Sonntag hat in Graz ein Mann, gegen den ein Betretungsverbot vorliegt, seine Frau schwer verletzt: Der 44-Jährige schoss mehrmals auf die 36-Jährige. Laut Polizei sei der Mann geständig, er bestreite aber jede Tötungsabsicht – mehr dazu in Frau angeschossen: Mann bestreitet Tötungsabsicht.