Impfpass
APA/Georg Hochmuth
APA/Georg Hochmuth
Steiermark impft

Steiermark erreicht Plafond bei Erstimpfungen

Mit rund 1,2 Mio. CoV-Schutzimpfungen – davon fast 730.000 Erstimpfungen – sehen die Verantwortlichen in der Steiermark langsam den Plafond bei den Erstimpfungen erreicht.

„Es wird zunehmend schwierig, die Menschen zu motivieren. Hinzu kommen Fake News wie etwa Unfruchtbarkeit durch die Impfung“, so der steirische Impfkoordinator Michael Koren am Freitag.

„Bullshitting“

Dieses Gerücht wurde sowohl von Infektionsexperte Klaus Vander als auch von Mediziner Karl Tamussino von der Med Uni Graz widerlegt: „Das ist höchstens in den Köpfen der Leute möglich“, sagte Vander und nannte derartige Gerüchte „Bullshitting“. Tamussino ergänzte: „Es gibt dafür weder eine Evidenz noch einen theoretischen Hintergrund.“

Mehrere kleinere Impfaktionen

Koren schilderte, dass in den kommenden Wochen neben den Immunisierungen auf den Impfstraßen sowie bei den Ärzten auch mehrere kleinere Impfaktionen angedacht seien: Manche Gemeinden planen etwa Aktionen in Wellnessbädern, bei Unternehmen und etwa auch in einer Disco. Erst am Donnerstag gab es eine Impfaktion beim GAK – mehr dazu in Große Nachfrage bei GAK-Impfaktion –, am kommenden Wochenende können sich vor allem junge Menschen einfach ohne Termin bei den Impfstraßen ihre Erstimpfung abholen – mehr dazu in Flächendeckende Impfaktion am Wochenende.

Zu Schulbeginn sollen in Bildungseinrichtungen Aktionen über die Bühne gehen, ähnliches soll zum Start des neuen Studiensemesters bei den Hochschulen passieren. Anfang August will die Caritas 500 bis 700 impfwillige Asylwerber immunisieren. Koren sagte, dass man offen für weitere Ideen für Impfaktionen sei und sprach damit Vereine oder Verbände an, die eingeladen sind, ihre kreativen Vorschläge einzubringen.

Impfquote liegt bei knapp unter 60 Prozent

Dem stellvertretenden Landesamtsdirektor Wolfgang Wlattnig zufolge werden alle bisher bei der Impfplattform des Landes angemeldeten Personen voraussichtlich noch in der Kalenderwoche 31 ihre Erstimpfungen erhalten. Die Impfquote in der Steiermark liege nun bei den Erstimpfungen bei 58 Prozent der Gesamtbevölkerung, bei den Zweitimpfungen liegt die Quote bei 45 Prozent.

„Äußere Einflüsse“ nötig, um Motivation zu heben

Die Verantwortlichen erwarten, dass nach aktuellem Stand nicht viel mehr als 60 bis 62 Prozent der Gesamtbevölkerung in der Steiermark erreicht werden. „Es braucht äußere Einflüsse, um die Motivation beim Rest der Bevölkerung zu heben. Die Impfwilligen sind praktisch schon geimpft“, so Wlattnig. Einfluss könnte noch ein wieder steigendes Infektionsgeschehen sein, aber auch eine „indirekte Impfpflicht“ wie etwa beim Zutritt in die Nachtgastronomie. Auch niederschwellige, regionale und spontane Impfangebote könnten wirken, weshalb man eben genau auf solche kleineren Aktionen setzen will.