Mann an Beratungsschalter anonym, Arbeitslos
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Wirtschaft

Arbeitslosigkeit fast auf Vor-Pandemie-Niveau

Die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Steiermark sinkt weiter, insgesamt sind 39.106 Personen ohne Job. In manchen Branchen und Regionen liegt die Arbeitslosigkeit wieder auf dem Niveau von 2019. Sorge bereitet jedoch das Ausmaß der Langzeitarbeitslosigkeit.

Mit Stand Ende Juli 2021 waren 31.526 Personen als arbeitslos beim AMS Steiermark vorgemerkt, inklusive der 7.580 Teilnehmern und Teilnehmerinnen an Schulungen sind damit aktuell 39.106 Steirerinnen und Steirer ohne Job. Damit liegt die Arbeitslosigkeit in der steiermark nur mehr um etwa 1800 Personen oder fünf Prozent über dem sehr guten Wert vom Juli 2019.

Regionale Unterschiede

Auch bei den Arbeitslosen unter 25 und in den Branchen Beherbergung und Gastronomie sowie Arbeitskräfteüberlassung liegen die Zahlen bereits unter dem Vorkrisenniveau. Im ländlichen Raum befindet sich die Arbeitslosigkeit in sechs von 13 Arbeitsmarktbezirken – Feldbach, Hartberg, Judenburg, Murau, Leoben, Liezen – ebenfalls bereits unter dem Niveau der Zeit vor CoV, während sie im Grazer Zentralraum gegenüber 2019 noch um acht Prozent erhöht ist.

Arbeitslosigekeit in den Bezirken
AMS Steiermark

Viele Langzeitarbeitslose

12.813 Personen sind indes von Langzeitbeschäftigungslosigkeit betroffen. Die Zahl der Beschäftigten ist geschätzt im Vergleich zu 2020 um 17.000 auf 548.00 Personen gestiegen und hat das Vorkrisenniveau bereits übertroffen. Die geschätzte Arbeitslosenquote liegt bei 5,4 Prozent (-2,2 Prozentpunkte im Vorjahresvergleich).

Vor allem Gastro sucht dringend Mitarbeiter

Im Vergleich zu 2019 mit rund 40 Prozent kräftig zugenommen hat die Nachfrage der steirischen Betriebe nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: 16.745 offene Stellen sowie 1056 offene Lehrstellen sind derzeit beim AMS Steiermark gemeldet, 2.025 offene Stellen kommen dabei alleine aus der Branche Beherbergung und Gastronomie.

„Für diese Branche sind die Sorgen nicht zu Ende. Nach den langen Lockdowns, während derer staatliche Hilfen zwar das Überleben vieler Betriebe gesichert haben, geht das Interesse an einer Beschäftigung dort stark zurück. War es schon vor Beginn der Pandemie schwer, Bewerbungen zu bekommen, geht das Vertrauen in die Branche heuer noch deutlicher verloren“, so der Landesgeschäftsführer des AMS Steiermark, Karl-Heinz Snobe – mehr dazu in Snobe: „Wir vermitteln mit Hochdruck“.

Der steirische AMS-Chef Karlheinz Snobe im ORF-Steiermark-Sonntagsgespräch mit Moderatorin Renate Rosbaud

Hoffen auf nächste Monaten

Man vermittle jedoch mit Hochdruck – „und wir glauben, dass sich diese Situation in den nächsten Monaten beruhigen wird und die Betriebe wieder zu ihren Arbeitskräften kommen werden“, betont der steirische AMS-Chef im ORF-Steiermark-Sonntagsgespräch.