Eine Pflegerin stützt eine alte gehbehinderte Frau auf einem Gang
APA/HELMUT FOHRINGER
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Gesundheit

Umschulungen sollen Pflegekräfte bringen

Das Problem, ausreichend Pflegepersonal zu bekommen, scheint sich zu verschärfen. Die Landesregierung will jetzt unter anderem die Pflegestiftung aufstocken, um mit Umschulungen mehr Arbeitskräfte in den Pflegebereich zu bekommen.

Der Landesrechnungshof kommt bei einer Prüfung von obersteirischen Pflegeheimen zu einem ähnlichen Ergebnis – mehr dazu in LRH: Leere Heim-Betten trotz Wartelisten.

Grüne sehen schon länger Pflegenotstand

Die Grünen sehen schon länger einen Pflegenotstand in der Steiermark. Laut Klubobfrau Sandra Krautwaschl können mittlerweile von 15.400 stationären Pflegebetten 2.600 wegen Personalmangels nicht belegt werden.

„Wenn wir endlich anerkennen, dass das ein Notstand ist und Pflege ein Mangelberuf ist, dann müssen wir da Geld in die Hand nehmen, das kann nicht immer nur Applaus sein. Sondern wir müssen den Leuten wirklich attraktive Angebote machen, dass sie in diesen Beruf gehen und zwar ganz ganz dringend“, so Krautwaschl.

Bogner-Strauß: Mehr Weiterbildung

Die für die Pflege zuständige Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) will jetzt verstärkt auf Weiterbildung an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen setzen und den Bereich des gehobenen Dienstes, also der Pflege-Fachkräfte, forcieren.

„Das wird an zwei Standorten der GuK-Schulen stattfinden und an den anderen Standorten wird es eine ‚Aufbildung‘ geben. Das heißt, jene. die eine Pflegeassistenz oder Pflegefachassistenz-ausbildung absolviert haben, können sich zum gehobenen Dienst ‚aufbilden‘ lassen“, so die Landesrätin.

Mehr Ausbildungsplätze

Und bei der Pflegestiftung reagiert das Land mit der Aufstockung der Ausbildungsplätze. Im nächsten Jahr sollen weitere 350 arbeitslose Menschen zu Pflegeassistenten oder Heimhelfern umgeschult werden, sagte die für die Pflegestiftung zuständige Soziallandesrätin Doris Kampus: „Wir haben jetzt ganz genau 1.056 Menschen ausgebildet in der steirischen Pflegestiftung und stocken jetzt um 350 auf. Das heißt, wir haben dann insgesamt an die 1.500 Menschen ausgebildet für den Pflegeberuf.“

Das sei zwar nur ein Puzzlestein, aber ein wichtiges Modell, sagte Kampus – weil man damit auch Menschen aus der Arbeitslosigkeit holen könne.

In allen Regionen

Seit 2018 haben mehr als rund 1.000 Steirerinnen und Steirer eine Ausbildung im Rahmen der Pflegestiftung absolviert. Mit 1. Jänner 2022 wird das Erfolgsmodell fortgesetzt. Darauf haben sich das Sozialressorts des Landes Steiermark, das Arbeitsmarktservice und Vertreter des ‚Bündnisses für Gute Pflege‘ geeinigt. Angeboten werden in allen Regionen der Steiermark Ausbildungsplätze zur Pflegeassistenz (Dauer zwölf Monate) beziehungsweise als Heimhilfe (Dauer rund. sechs Monate) bis zum Ende 2023. Eine Fortsetzung darüber hinaus ist möglich. Die Kosten für das Land Steiermark und das AMS belaufen sich auf rund 1,1 Millionen Euro.