Hinweisschild: „Wir haben im Lockdown geschlossen“
APA/HELMUT FOHRINGER
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Coronavirus

Bogner-Strauß schließt Lockdowns nicht aus

Erst am Montag ist die 2-G-Regel eingeführt worden – doch die CoV-Infektionszahlen steigen weiter. Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) schließt nun einen regionalen Lockdown nicht mehr aus.

Der Infektiologe Richard Greil von der Universitätsklinik Salzburg warnt davor, dass die zuletzt verhängten Maßnahmen zur Eindämmung der vierten CoV-Welle bei Weitem nicht ausreichen und zu langsam wirken werden, um eine Überforderung der Spitäler zu verhindern. Die Politik will dagegen von einem Lockdown nichts hören: Auch im besonders schwer betroffenen Oberösterreich sieht Landeshauptmann-Vize Christine Haberlander (ÖVP) „derzeit einen Lockdown nicht in Griffweite“ – Experte fordert Lockdown, Politik dagegen (news.ORF.at).

„Wir müssen die Zahlen gut im Auge behalten“

Eine Ausnahme scheint die steirische Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß zu sein – sie will aufgrund der steigenden CoV-Infektionszahlen Lockdowns auf regionaler Ebene nicht mehr ausschließen: „Ja. Wir müssen die Zahlen wirklich gut im Auge behalten, vor allem die Krankenhauszahlen müssen wir gut um Auge behalten, und deswegen sage ich auch, man kann zum jetzigen Zeitpunkt wirklich nichts mehr ausschließen.“

„Das Personal ist erschöpft“

Die erst am Montag eingeführte strengere 2-G-Regel werde, so Bogner-Strauß, nicht von heute auf morgen wirken, sondern erst mittelfristig eine Besserung der Lage bringen. Ob das reiche, sei – wegen der sich rasant zuspitzenden Lage – fraglich: „Vor allem die Bettenbelegungen in den Krankenhäusern machen mir Sorgen, muss ich ganz offen sagen – weil die sind explodiert. Es geht ja auch darum, das Personal kann bald nicht mehr – das Personal ist erschöpft.“

Interesse an Impfung steigt

Deshalb appelliert die Gesundheitslandesrätin einmal mehr, dass sich die Menschen wieder stärker an die Hygienemaßnahmen halten und dass sie sich impfen lassen. Das Interesse an der Impfung scheint jedenfalls zu steigen: Noch nie seit Beginn der Impfaktionen waren am Dienstag so viele Menschen in den steirischen Impfstraßen wie am vergangenen (Impf-)Dienstag. Zugleich ist die Situation auf den steirischen Intensivstationen offenbar nicht so angespannt wie in anderen Bundesländern – mehr dazu in Stärkster freier Impftag bisher.